Wien – Es oblag ÖVP-Mandatarin Gertrude Aubauer, das Dilemma der ÖVP in Sachen Pflegemodell noch einmal zu veranschaulichen. Fernsehtauglich appellierte sie an Sozialminister Erwin Buchinger (SPÖ): „Herr Minister, die Chance lebt. Beschließen wir noch einmal die Verlängerung der Amnestie!“ Sonst drohe den Betroffenen nämlich Ungewissheit – und das „drei Wochen vor Weihnachten“.

Die grüne Abgeordnete Ulrike Lunacek stellte ihrer Vorrednerin daraufhin die Frage, warum sie dann nicht einen entsprechenden Antrag einbringe – „hier und jetzt“. Und sie erinnerte daran, dass Aubauer selbst einmal gegen die Verlängerung der Pflegeamnestie gestimmt hatte.

Das Modell zur 24-Stunden-Pflege zuhause wurde also erwartungsgemäß am Dienstag beschlossen: Mit Förderungen von 225 Euro bei selbstständigen Pflegern und 800 Euro bei unselbstständigen – aber nur, wenn die zu pflegende Person weniger als 5000 Euro Vermögen besitzt. (kmo/DER STANDARD, Printausgabe, 5.12.2007)