Eine knappe Woche ist es her, da verteidigte der ehemalige Vizekanzler Hubert Gorbach (BZÖ), der sein Know-How ja bekanntlich auf dem internationalen Arbeitsmarkt feil bietet, erneut seine Korrespondenz auf offiziellem Briefpapier der Republik. Er hatte Jobbewerbungen nach London, Moskau und Vilnius geschickt. In einer österreichischen Tageszeitung gab der Ex-Vizekanzler genervt bekannt , er habe eine Jobsuche ja gar nicht nötig und bekäme als Unternehmer laufend Angebote: „Jede Woche bekomme ich mehrere Anfragen, die ich schlichtweg absagen muss.“

Ein Redakteur des Grazer Internetmagazins Haubentaucher wollte diese schwer gefragte Firma kennenlernen und fand nach längerer Recherche auch einen Eintrag in einem Internetportal, auf dem sich Firmen präsentieren. „Gorbach Consulting” wurde daraufhin sofort telefonisch kontaktiert. Doch zum Erstaunen des Haubentauchers meldete sich Frau Gorbach, die auf die Frage nach einer Firma ihrerseits gefragt haben soll: „Die Firma? Hier spricht die Frau Gorbach, über eine Firma kann ich Ihnen nichts sagen, da müssten Sie warten bis mein Mann nach Hause kommt.“

der Standard wollte das sogleich überprüfen und rief ebenfalls bei dem als Firmennummer in Frastanz in Vorarlberg eingetragenen Anschluss an. Mit ähnlichem Ergebnis. Auf die Frage nach der Art von Consulting, die hier angeboten würde, meinte die Gattin Gorbachs freundlich: „Ich bin die Frau meines Mannes und nicht die Sekretärin.“ Wann der Mann denn telefonisch – etwa für Kunden – erreichbar sei? „Vielleicht morgen“, so die zögernde Antwort der Frauenstimme. (cms/DER STANDARD, Printausgabe, 5.12.2007)