Teheran - Einen Tag nach Veröffentlichung eines US- Geheimdienstberichts über das Teheraner Atomprogramm hat der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad dem Westen vorgeworfen, sein Land zu Unrecht unter Druck gesetzt zu haben. "Der Iran hat seit vielen Jahren unter dem unrechtmäßigen Druck einiger westlicher Mächte gelitten", zitierte die Agentur ISNA am Dienstag den Präsidenten.

Ahmadinejad forderte den Westen auf, das Recht seines Landes auf eine Atompolitik anzuerkennen. "Es gibt für die USA und ihre westlichen Verbündeten keinen anderen Weg als anzuerkennen, dass die iranische Nation das Recht zum Erwerb nuklearer Technologie hat", sagte Ahmadinejad.

Der iranische Außenminister Manouchehr Mottaki begrüßte den Geheimdienstbericht. Er werde es ermöglichen, dass der Westen seine Haltung gegenüber dem Iran ändere. Ein Sprecher seines Ministeriums erklärte, der Bericht beweise, dass die Behauptung von US-Präsident George W. Bush gegenstandslos sei, der Iran verfolge ein geheimes Atomwaffenprogramm.

In der am Montag in Washington veröffentlichten Einschätzung der US-Geheimdienste heißt es, das der Iran sein Programm zum Bau von Atomwaffen bereits Ende 2003 unterbrochen habe. Die Regierung in Teheran sei wegen des starken internationalen Drucks inzwischen "weniger entschlossen", ein Nukleararsenal aufzubauen. (APA/dpa)