KFOR signalisiert Entschlossenheit bei möglicher Gewalt - NATO-General
Craddock: Truppe für "Instabilität großen Ausmaßes" gerüstet
Redaktion
,
Washington - Nach dem Scheitern der Verhandlungen
zwischen Serben und Kosovo-Albanern über den künftigen
völkerrechtlichen Status der UNO-verwalteten serbischen Provinz ist
die Friedenstruppe KFOR nach eigenem Bekunden auf mögliche Gewalt
vorbereitet. Im Fall von Gewaltkonflikten im Kosovo könne die 16.000
Soldaten starke internationale Truppe eingreifen, sagte NATO-General
Bantz Craddock am Dienstag in Washington. Die Kosovo-Truppe sei auch
für eine "Instabilität großen Ausmaßes" gerüstet.
Craddock forderte zugleich zügige Entscheidungen auf politischer
Ebene, damit das Militärbündnis im Fall einer Destabilisierung der
südserbischen Provinz schnell reagieren könne. Aus Angst vor Gewalt
zwischen den Volksgruppen verstärkte die KFOR in dem vorwiegend von
Serben bewohnten Norden des Kosovo bereits ihre Präsenz. Österreich
hat derzeit 570 Soldaten dort stationiert.
Autonomie oder Unabhängigkeit?
Am Montag hatte die sogenannte Kosovo-Troika aus EU, USA und
Russland das Scheitern der Verhandlungen zwischen Serben und
Kosovo-Albanern bekannt gegeben. Die Kosovo-Albaner, die 90 Prozent
der rund zwei Millionen Einwohner stellen, hatten angekündigt,
einseitig die Unabhängigkeit von Serbien zu erklären, sollte es bis
zum 10. Dezember keine Einigung geben. Die serbische Seite will
dagegen die Gespräche fortsetzen.
Belgrad will dem Kosovo lediglich eine weitgehende Autonomie
zubilligen und wird dabei von Russland unterstützt. Die Führung in
Pristina fordert jedoch eine vollständige Unabhängigkeit und hat
dafür die Rückendeckung der USA. Die EU-Staaten haben sich noch nicht
auf eine einheitliche Position geeinigt. (APA)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.