Französische KFOR- Soldaten in Mitrovica.

Foto: REUTRS/Nikola Solic
Washington - Nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen Serben und Kosovo-Albanern über den künftigen völkerrechtlichen Status der UNO-verwalteten serbischen Provinz ist die Friedenstruppe KFOR nach eigenem Bekunden auf mögliche Gewalt vorbereitet. Im Fall von Gewaltkonflikten im Kosovo könne die 16.000 Soldaten starke internationale Truppe eingreifen, sagte NATO-General Bantz Craddock am Dienstag in Washington. Die Kosovo-Truppe sei auch für eine "Instabilität großen Ausmaßes" gerüstet.

Craddock forderte zugleich zügige Entscheidungen auf politischer Ebene, damit das Militärbündnis im Fall einer Destabilisierung der südserbischen Provinz schnell reagieren könne. Aus Angst vor Gewalt zwischen den Volksgruppen verstärkte die KFOR in dem vorwiegend von Serben bewohnten Norden des Kosovo bereits ihre Präsenz. Österreich hat derzeit 570 Soldaten dort stationiert.

Autonomie oder Unabhängigkeit?

Am Montag hatte die sogenannte Kosovo-Troika aus EU, USA und Russland das Scheitern der Verhandlungen zwischen Serben und Kosovo-Albanern bekannt gegeben. Die Kosovo-Albaner, die 90 Prozent der rund zwei Millionen Einwohner stellen, hatten angekündigt, einseitig die Unabhängigkeit von Serbien zu erklären, sollte es bis zum 10. Dezember keine Einigung geben. Die serbische Seite will dagegen die Gespräche fortsetzen.

Belgrad will dem Kosovo lediglich eine weitgehende Autonomie zubilligen und wird dabei von Russland unterstützt. Die Führung in Pristina fordert jedoch eine vollständige Unabhängigkeit und hat dafür die Rückendeckung der USA. Die EU-Staaten haben sich noch nicht auf eine einheitliche Position geeinigt. (APA)