Melk - Nach dem schweren Unfall mit einem deutschen Reisebus am Montag sind in einer Besprechung in der Bezirkshauptmannschaft Melk exekutive wie bauliche Maßnahmen beschlossen worden, die rasch umgesetzt werden sollen. Es werde zu einer verstärkten Überwachung durch die Gendarmerie kommen, außerdem werden bei den Einfahrten in den Gegenverkehrsbereich bei Pöchlarn bzw. nahe Ybbs Leitbaken aufgestellt, teilte der stellvertretende Bezirkshauptmann Andreas Nunzer auf Anfrage mit. Bereits ab Mittwochnachmittag werden Zivilstreifen mit Schnellrichtern im Zuständigkeitsbereich der BH Melk auf der Westautobahn (A 1) unterwegs sein. Und das "auf längere Zeit", wobei dem Gegenverkehrsbereich "besonderes Augenmerk" gelten werde, so Nunzer. Die Radarüberwachung - vorerst vor allem mobil - werde ebenfalls verstärkt. An den beiden Einfahrten in den Gegenverkehrsbereich werden überdies so rasch wie möglich Leitbaken aufgestellt, die eine visuelle, nicht jedoch tatsächliche Verengung herbeiführen. Laut Experten würden derartige Einrichtungen dazu beitragen, dass Kraftfahrer die Geschwindigkeit vermindern. An der Besprechung hatten Vertreter der BH, der Gendarmerie, der Straßenbauabteilung des Landes NÖ, des Verkehrs- und Innenministeriums sowie der Asfinag teilgenommen. ARBÖ für Verlängerung der Sommerreiseverordnung Infrastrukturminister Michael Schmid soll die Sommerreiseverordnung, die mit diesem Wochenende ausläuft, auf Grund des schweren Unfalls auf der Westautbahn mit acht Toten um zwei Wochenenden verlängern, forderte der ARBÖ. Auch am 2. und 9. September soll das erweiterte Lkw-Wochenendfahrverbot - beginnend ab Samstag 8.00 Uhr bis Sonntag 22.00 Uhr - in Kraft sein. An dem Reisebusunglück am Montag waren zwei Lkw beteiligt. Urlaubsreise- und Transportverkehr sollen entflechtet werden: An den Wochenende um den 2. und 9. September gehen die Ferien in Bayern, Berlin, Brandenburg, Baden-Würtenberg und Schleswig-Holstein zu Ende, erinnerten die ARBÖ-Verkehrsexperten. Sie erwarten starken Reiseverkehr. "Unhaltbar" Für den FSG-Wien-Vorsitzenden und SPÖ-Abg. Josef Edler ist die Situation auf Österreichs Straßen "unhaltbar". Infrastrukturminister Schmid warf er in einer Aussendung vor, "nicht mehr handlungsfähig" und imkompetent zu sein. Dringend erforderliche Projekte seien gestrichen worden, drastische Budgetverknappung belaste die Sicherheit und gefährde die Verkehrsteilnehmer, kritisierte Edler. Den Vorschlag, die Verkehrsüberwachung durch Private durchführen zu lassen, lehnt der Abgeordnete ab. Er schlägt die Einrichtung einer eigenen Gruppe mit ausreichenden Ressourcen innerhalb der Exekutive vor. (APA)