Strafgerichtshof in den Haag
Sudan
UN-Ermittler kritisieren Regierung
Fehlender Schutz für Zivilpersonen in Darfur und schwere Menschenrechtsverletzungen angeprangert
Genf - UN-Ermittler haben der sudanesischen Regierung
vorgeworfen, Zivilpersonen in der Krisenprovinz Darfur nicht vor
Vergewaltigungen, Folter und anderen gewaltsamen Übergriffen zu
schützen. In einem am Dienstag vorgestellten Bericht heißt es,
Zivilpersonen würden in zahllosen Fällen Opfer der Kämpfe zwischen
Rebellen und Regierungstruppen sowie von der Regierung unterstützten
Milizen.
So seien beispielsweise bei einem von der Luftwaffe unterstützten
Angriff auf eine Rebellenhochburg Anfang Oktober mindestens 30
Zivilpersonen ums Leben gekommen. Zudem gehe die Regierung in Khartum
nicht gegen schwere Menschenrechtsverletzungen wie willkürliche
Festnahmen, Folter und Hinrichtungen vor, heißt es in dem Bericht
weiter. Kritisiert wird darin ferner die Weigerung des Sudans, mit
dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zusammenzuarbeiten.
Der Konflikt in Darfur hat seit 2003 mehr als 200.000 Menschen das
Leben gekostet. 2,5 Millionen wurden zu Flüchtlingen. (APA/AP)