Weder Blumen noch Pflastersteine - Studenten bilden hier die Muster und Schriftzeichen zu Ehren von Kim Jong-il.

Foto: korea-dpr.com
Seoul - Das abgeschottete Nordkorea hat einen weiteren Ort des Landes für regelmäßige Tourismusreisen aus Südkorea geöffnet. An der ersten Tagestour zur historischen Stadt Kaesong nahe der innerkoreanischen Grenze hätten mehr als 330 Reisende teilgenommen, berichtete das Unternehmen Hyundai Asan in Seoul, das bereits seit neun Jahren ein Reiseprogramm für das Kumgang-Gebirge an der nordkoreanischen Ostküste betreibt. An den Touren nach Kaesong und ins Kumgang-Gebirge können auch Touristen aus anderen Ländern teilnehmen.

Die ersten Tagesbesucher von Kaesong wurden in zehn Bussen über eine wiederhergestellte Straßenverbindung durch die militärische Pufferzone zwischen beiden Ländern ans Reiseziel gebracht. Die Stadt war bereits vor zwei Jahren Ziel im Rahmen eines Pilotreiseprogramms von Hyundai Asan. In Kaesong betreiben beide Staaten zudem einen gemeinsamen Industriepark. Das Kumgang-Gebirge war allerdings bisher das einzige Gebiet in Nordkorea mit regelmäßigem Zugang für den Tourismus aus dem Süden. Im Mai 2008 sollen auch Flugreisen zum Berg Paektu im Grenzgebiet zwischen Nordkorea und China beginnen. Auf den Ausbau des Tourismusgeschäfts hatten sich im Oktober beide koreanische Staaten geeinigt.

Hyundai bietet die Kaesong-Touren, die Besuche in einem Tempel, einem Wasserfall und einem Museum in der Hauptstadt des alten Koryo-Reiches (918-1392) einschließen, täglich außer montags für 180.000 Won (etwa 133 Euro/195 Dollar) pro Person an. Davon gehen 100 Dollar an Nordkorea. Nach Angaben der Tochterfirma des Mischkonzerns Hyundai liegen allein für Dezember bereits etwa 5.000 Reisebuchungen vor. (APA)