In Wien wurde heute am Mittwoch der 74. Bankraub des Jahres verübt. Polizei-Experten erklären das Problem durch Personalmangel im Wiener Kriminaldienst. Verantwortliche im Landespolizeikommando weisen das zurück.
"Wir können nicht mehr Beamte auf die Straße bringen als wir haben", heißt es hinter vorgehaltener Hand bei der Kriminalpolizei. Laut Oberst Christian Stella, Sprecher des Wiener Landespolizeikommandos, sind derzeit 900 Beamte im Einsatz. Das sei deutlich weniger als früher. "Aber der Kriminaldienst hat nur mehr die Mittel- und Schwerkriminalität zu bekämpfen. Kleinkriminalität wird jetzt in den Polizeiinspektionen mitgemacht", erklärte der Sprecher.
München sei von der Größe her mit Wien vergleichbar und gern als Vorbild dargestellt, erklärt ein Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums: "1.200 Beamte sind in München bei der Kripo tätig. Aber es gibt auch ein anderes System."
Geopolitische Lage
Für den amtsführenden Landespolizeikommandanten Generalmajor Karl Mahrer ist die geopolitische Lage Wiens einer der Hauptgründe. Die Zahl der Kriminalbeamten könne man nicht mit München vergleichen. "Bei uns arbeiten wesentlich mehr Leute in der Fläche, also Uniformierte, als an der Aufklärung von Kriminalität", erklärte er.
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