Damit war die Zusammenarbeit mit Architekt Georg Marterer eingeleitet. Nur einen Steinwurf entfernt lag das tiefe Hanggrundstück der Bauherren, für das Marterer Pläne schmieden sollte. Hauptaugenmerk galt der Aussicht auf die Weinberge, die gegenüber in der Sonne lagen. Das Haus sollte warm und freundlich sein, etwas anderes als Holz kam für die Bauherren nicht in Frage. "Wir wollten Helligkeit, Transparenz und klare Strukturen, aber auch Bereiche mit größerer Intimität."
Mehrgeschoßige Pergola
Georg Marterer machte sich an die Arbeit - und entwarf einen Holzquader von etwa sechs mal acht Metern. Rundherum ist das Haus von einer mehrgeschoßigen Pergola aus Lärchenlatten umhüllt. Sie verleiht dem Gebäude seinen unverwechselbaren Charakter. Die vertikalen Lamellen bilden eine frei stehende Struktur, die sogar die Terrasse im obersten Stock überragt. Hier wird am Eck des Hauses mit wenig Materie ein turmhohes Zeichen in den Himmel gesetzt.
Doch die Pergola dient nicht nur der Ästhetik, sondern erweist sich auch als höchst funktionell. "Die Überhitzung ist bei Holzleichtbauten immer ein Problem", erklärt Georg Marterer, "ich wollte das Haus daher mit einem Sonnenschutz umkleiden." Das ist Low-Tech mit hoher Effizienz. Einen Nebeneffekt hat das Ganze auch noch: "Man braucht keine Vorhänge", sagt der Bauherr, "ich habe nie verstanden, warum sich die Leute Glasfassaden planen lassen und sie dann verhängen."
Spiel mit Bauordnung
Besondere Freude bereitet dem Franzosen das französische Fenster im obersten Stock, das direkt an das Glasband anschließt und sich voll unerfüllter Sehnsucht ins Leere öffnet. Hinaustreten? Hier nicht. "Die Bauordnung erlaubt nur einen einzigen Balkon. Wir wussten anfangs nicht, ob wir oben im Freien die Sonne oder den Blick auf die Weinberge genießen wollen", sagt die Baufrau. Schließlich fiel die Entscheidung zugunsten eines kleinen Sonnenbalkons auf der Südrückseite des Hauses. Nun kann man vom Schlafzimmer aus hinaustreten und an der frischen Luft Sonne tanken.
Wichtig nahm der Architekt auch die Freiraumgestaltung: Die Terrasse an der Hinterseite ist teilweise gedeckt und versprüht eine lauschige Atmosphäre. An der vorderen Terrasse wiederum schaffen Böschungsmauern den Kindern eine ebene Spielfläche.