Moskau - Der russische Verlag Rosspen geht ein Großprojekt an: In den nächsten drei Jahren soll unter Mitarbeit internationaler Wissenschafter ein 100-bändiges Forschungswerk zur Geschichte des Stalinismus herausgegeben werden, teilte der Generaldirektor des Verlags, Andrej Sorokin, mit. Auch russische Menschenrechtsaktivisten würden an der Ausarbeitung mitwirken.

90 Jahre nach dem Ende der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution kritisieren Historiker in Russland eine zunehmende Geschichtsverfälschung des Terrors unter Stalin (1878-1953). - In der neuen Reihe sei sowohl für Experten als auch für ein interessiertes Lesepublikum viel Neues zur kommunistischen Zwangsherrschaft, unter der Millionen Menschen starben, zu erfahren, sagte Sorokin bei der Vorstellung der ersten Bände. "Wir hatten in den vergangenen 15 Jahren eine Archivrevolution in Russland, deshalb kommt jetzt viel Unbekanntes in die Öffentlichkeit."

Die ersten Bücher befassen sich unter den Titeln "Roter Terror", "Moskau und Osteuropa. Macht und Kirche in den Jahren des Umbruchs in den 40er und 50er Jahren" sowie "Das Baltikum und der Kreml" mit verschiedenen Aspekten der Stalin-Epoche.(APA/dpa)