Dariusz Kowalski, "optical vacuum", 2007.

Foto: dreizehnzwei

Von Anfang an war der Kunstraum dreizehnzwei eine wichtige Anlaufstelle für Medienexperimente. Jetzt läuft die vorletzte Präsentation, in der die Arbeiten von Dariusz Kowalski und Flora Watzal das Verhältnis von Zeit, Medien und Wahrnehmung thematisieren.

Es ist nicht das erste Mal, dass in einer Ausstellung von David Komary Medienspezifisches im Mittelpunkt steht: Seit Frühjahr 2003 bot der Betreiber eines eigenen Kunstraumes immer auch Künstlerinnen und Künstlern eine Ausstellungsfläche, die sich mit ihren Arbeiten zwischen den verschiedenen Medien und Präsentationsformen bewegen. Zu diesen gehörte unter anderem Albert Sackl, der mit seinem Film "vom Innen; von aussen" in der Sommerausstellung vertreten war, oder auch Dariusz Kowalski, der nun in der thematischen Fortsetzungsschau eine Videoinstallation präsentiert. Für seine Arbeit "optical vacuum" verwendete Kowalski Web-Downloads, die Bilder von Überwachungskameras zeigen: In der Aneinanderreihung der Einzelbilder ergibt sich eine Art filmische Sequenz, die die ursprüngliche Funktion der Überwachungsapparatur insofern unterläuft, als dass der zuckelnde "Bildfluss" auf die vielen Aufnahmelücken verweist. Parallel dazu eröffnet eine verzerrte Tonbandaufzeichnung eines Tagebuchs eine narrative Ebene, die dem simulierten "Ganzen" einen Anfang und ein Ende verleiht.

Während Dariusz Kowalski Zeitlichkeit und Dauer intermedial rekonstruiert, scheint bei Flora Watzal die Zeit stillzustehen. Zu sehen sind ihre analytischem Videos "Zeit im Bild" und "Tagesschau". (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.12.2007)