Moskau - Die angesehenste Literaturauszeichnung Russlands, der Booker-Preis, hat in diesem Jahr der in Aserbaidschan geborene Jungautor Alexander Ilitschewski gewonnen. Der 37-Jährige nahm die Auszeichnung am Mittwochabend für seinen Roman "Matisse" in Moskau entgegen, teilte die Jury mit, die "das Ergreifende von Ilitschewskis Büchern und die Leichtigkeit der literarischen Formen, mit denen der Autor schwierige Fragen des Daseins beleuchtet", lobte.

Der Absolvent des Moskauer Physikalisch-Technischen Instituts setzte sich mit seinem Roman gegen 78 Konkurrenten durch. Die nach dem Vorbild des englischen Booker Prize seit 1991 vergebene russische Auszeichnung ist mit 20.000 US-Dollar dotiert.

Zwischenwelten

Ilitschewski sagte bei der Preisverleihung, dass er den Roman als eine Analyse der schwierigen 1990er Jahre angelegt habe, in denen viele Menschen in Russland keine Zukunft mehr gesehen hätten. Ein junger Physiker taucht in der Geschichte freiwillig in die Obdachlosigkeit und die Moskauer Unterwelt ab, um die "wahre Freiheit" zu finden.

1996 brachte Ilitschewski erste Gedichte heraus und später auch Romane, er arbeitete zudem als Wissenschaftler unter anderem in Israel und in den USA. (APA/dpa)