Dabei habe van Staa nicht einmal ein gutes Geschäft gemacht, denn die Illwerke erhielten 40 Prozent ihres Wasserbedarfs, während die vereinbarten 1,8 Millionen Euro jährlich nur zwei Prozent des damit erwirtschafteten Gewinns darstellen würden. Außerdem sei eine Wertanpassung erst in zehn Jahren möglich, was bei einer durchschnittlichen Inflation einer Wertminderung um 20 Prozent gleichkäme, so Töchterle.
Auf Rechte verzichten
Mit dem Abschluss des Vertrags würde Tirol gleichzeitig auf die bisherigen Strombezugsrechte der Tiwag verzichten. Damit hat Tiwag-Betriebsrat Anton Pertl (VP) "kein Problem". Die Tiwag habe vom Bezugsrecht ohnehin keinen Gebrauch gemacht, weil der Strom zu teuer und nicht "in der gewünschten Qualität" angeboten worden sei. Pertl will dem Vertrag im Landtag zustimmen und hat kein Problem damit, dass etwa das Skigebiet Ischgl den Illwerken etwas bezahlen muss, wenn es Wasser aus dem eigenen Tal für die Beschneiung benötigt: "Das ist normal, das macht die Tiwag auch, wenn sie irgendwo Wasserrechte besitzt."
Van Staa, Mittwoch nicht erreichbar, hat in der Vergangenheit gesagt, dass er die Zahlungen der Illwerke für künftige Hochwasserschäden ansparen will. Mit seinem Wunsch einer Beteiligung an den Illwerken hatte er sich nicht durchgesetzt und sich schließlich mit einem Genussrecht der erwähnten jährlichen 1,8 Millionen Euro zufriedengegeben. (hs/ DER STANDARD Printausgabe 6.12.2007)