Bild nicht mehr verfügbar.

Einkaufszentrum in Omaha

Foto: REUTERS/Chris VanKat

Bild nicht mehr verfügbar.

Im großen Einkaufszentrum spielten sich chaotische Szenen ab

Foto: AP/Kiley Cruse

Washington - Ein 19-jähriger Amokschütze hat in einem Einkaufszentrum in Omaha (US-Staat Nebraska) am Mittwoch acht Menschen getötet und sich anschließend das Leben genommen. Fünf weitere Menschen wurden bei dem Amoklauf verletzt, zwei von ihnen schwer.

"Ich will berühmt sein"

Der seelisch kranke 19-jährige R. Hawkins hatte in einem am Abschiedsbrief seinen Selbstmord und einen "stilvollen Abgang" angekündigt: "Ich will raus und berühmt sein." Seine Freundin beschrieb ihn einem NBC-Bericht zufolge als "sehr verstört und depressiv".

Hawkins hatte nach den Worten des Polizeichefs von Omaha, Thomas Warren, "erst seine Freundin, dann seinen Job verloren". Aber es gebe bisher keine Hinweise, dass er seinen Amoklauf angekündigt habe. Der 19-Jährige, bis vor kurzem noch in einem Schnellimbiss beschäftigt, hatte nach Angaben des Nachrichtensenders CNN seine Antidepressiva erst kürzlich abgesetzt.

Chaotische Szenen

Nach Angaben von Augenzeugen hatte der junge Mann in dem Einkaufszentrum von der Galerie des Erdgeschosses mit einem Gewehr 15 bis 20 Schüsse auf die Kunden und Angestellten im Tiefgeschoss abgefeuert. In der populären, weitläufigen "Westroads Mall" hätten sich danach chaotische Szenen abgespielt, unter Kunden und Angestellten brach Panik aus. Viele verbarrikadierten sich bis zur Ankunft der Polizei in Geschäften. "Es war einfach schrecklich", sagte eine Kundin unter Tränen im Fernsehen. "Ich wollte gerade zurück an die Arbeit, und plötzlich hörte ich: Bang, bang, bang. Es klang wie Feuerwerk", sagte ein Angestellter. "Ich bin nur gerannt, um von allem wegzukommen, was auch immer da vor sich ging."

Ein Freund Hawkins' beschrieb ihn als "durchschnittlich" und nicht besonders auffällig. Er habe dieselben Probleme wie alle anderen seines Alters gehabt. "Er war ein guter Typ." Polizeibeamte fanden die Leiche des Schützen im dritten Stock des Einkaufszentrums.

Bush-Besuch

US-Präsident George W. Bush, der Omaha am selben Tag besucht hatte, sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus. "Der Präsident ist zuversichtlich, dass (die Bewohner von Omaha) zusammenkommen und gemeinsam Trost finden inmitten dieser schrecklichen Tragödie." Bush hatte die Stadt etwa eine Stunde vor der Bluttat verlassen.

Bereits im Februar hatte es in einem Einkaufszentrum in den USA ein Blutbad gegeben: Damals schoss in Salt Lake City (Utah) ein 18-Jähriger aus Bosnien wahllos um sich, tötete fünf Menschen und verletzte fünf weitere, ehe er von Polizisten erschossen wurde. (APA/dpa)