Gegen 15.30 Uhr wurde der Gerichtsvollzieher vom Schuldner im Stiegenhaus mit einem Messer attackiert. Der Mann trug 16 Stichverletzungen davon. Mit letzter Kraft konnte er sich noch zum Nachbarhaus schleppen. Nach der Erstversorgung durch den Notarzt wurde der Exekutor ins AKH gebracht, wo er notoperiert wurde. Der 50-Jährige befinde sich mittlerweile trotz der zahlreichen Stichverletzungen in stabilem Zustand, berichtete das Krankenhaus in einer Presseaussendung am Donnerstag.
Als die Polizei den 40-Jährigen festnehmen wollte, kam dieser mit zwei Messer vor die Tür und leistete massiven Widerstand. Bei der Einvernahme verweigerte der Tatverdächtige vorerst jede Aussage. Er sei in seiner Umgebung als Sonderling bekannt, berichtete die Polizei.
Besserer Schutz
Gerichtsvollzieher sollen in Zukunft vor Attacken der Schuldner besser geschützt werden, kündigte der oberösterreichische Justizgewerkschaftschef Werner Gschwandtner an.
Gerichtsvollzieher arbeiteten bei schwierigen Amtshandlungen ohnehin sehr eng mit der Polizei zusammen. Er habe trotzdem veranlasst, dass die Beamten in Zukunft eine Gefährdungsüberprüfung bei ihren Einsätzen beantragen können. Seit heute, Donnerstag, bestehe die Möglichkeit einer Sicherheitsüberprüfung von auffälligen Personen.
Schutzwesten und Pfefferspray
Die Gruppe der Gerichtsvollzieher trage von Berufswegen keine Waffe, sondern trete in zivil auf, erläuterte Gschwandtner. Die Beamten seien deshalb besonders gefährdet. In Zukunft sollen Gerichtsvollzieher Schutzwesten und Pfefferspray bei sich tragen, um sich besser gegen tätliche Angriffe schützen zu können, erklärte Gschwandtner.