„Kinderschutz wird nicht durch Lichtermeere und Schwulenpartys gewährleistet“. Das verkündet Karlheinz Klement (FPÖ) in einer Aussendung. Klement ist blauer Gleichbehandlungssprecher - allerdings dürfte sich der Wille zur Gleichbehandlung nicht auf Homosexuelle beziehen, die, so Klement, „wider die Natur“ veranlagt seien.

Wahrscheinlich pädophil?

Neben homosexuellenfeindlichen Äußerungen stellt die Aussendung vor allem eine Verknüpfung zwischen Homosexualität und Kindesmissbrauch her. Anlässlich der gestrigen Nationalratsdebatte zum Thema Kinderschutz berief sich Klement auf eine Studie von "Kirche heute", laut der "Homosexuelle dreimal häufiger zur Pädophilie neigen als Heterosexuelle und damit naturgemäß orientierte Menschen". Sie kämen "mit erhöhter Wahrscheinlichkeit" als Täter für Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlungen in Frage. Missbrauchte Kinder würden außerdem oft homosexuell, so Klement weiter.

"Die ganze Aussendung disqualifiziert sich eigentlich von selbst", so Christian Högl, Obmann der HOSI Wien zu derStandard.at. "Davon abgesehen, dass es Agitation und Hetze ist, ist es auch inhaltlich Unsinn", ärgert sich Högl. "Wo Missbrauch passiert, muss natürlich etwas getan werden - aber diese Nonsens-Aussagen zeigen die Geisteshaltung von Herrn Klement.

"Schrille Events"

"Anstatt die Schwulenszene sich anlässlich schriller Events selbst feiern zu lassen und derartige Skurrilität auch noch zu fördern, sollten die politisch Verantwortlichen endlich substantielle Aktivitäten im Bereich des grob vernachlässigten Kinderschutzes setzen", so Klement weiter im Text.

Schlusssatz der Aussendung: "Wer die gleichgeschlechtliche Ehe und das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare fordert, macht sich indirekt des Kindesmissbrauchs schuldig". (az, derStandard.at, 6.12.2007)