Er schaffe es emotional nicht, dem Hauptverantwortlichen für die Misere noch einen Koffer Geld mitzugeben, meinte Austria Kärntens Präsident Mario Canori zur Auflösung des Vertrages mit Trainer Walter Schachner. Das ist die Masche des BZÖ: Emotionalisierung von Tatsachen und Umständen, um Verwirrung zu stiften und eine breite Basis für Manipulation zu schaffen.

Was haben Canoris Gefühle mit der Vertragsauflösung zu tun? Entweder hat Schachner einen ordentlichen Vertrag, in dem die Modalitäten einer (vorzeitige) Auflösung mit etwaiger Abfindungen oder Abfertigungen geregelt sind oder nicht. Falls so ein Vertrag vorhanden ist, dient Canoris Gefühlsduselei nur dazu, Schachner als Abzocker hinzustellen. Sollte ein derartiger Vertrag nicht existieren, wäre das vor allem ein grobes Versäumnis des Dienstgebers, also Canoris.

Zwar wird Schachner nicht zum ersten Mal vorgeworfen, mit einem "afrikanischen Charakter", wie Canori sich ausdrückt, nicht zu Rande zu kommen. Aber was genau meint Canori mit dieser dumpfen Andeutung? Wie definiert er einen "afrikanischen" Charakter? Worin unterscheidet sich der von einem "oststeirischen"? Vielleicht präzisiert das der Charakterfachmann ja noch.

Austria Kärnten hat vor rund einem halben Jahr die Lizenz von Pasching übernommen und laut Medienberichten drei Millionen Euro an Paschings Präsidenten Franz Grad geschickt. Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider hat die Sache orchestriert, vielleicht hat er einmal den Charakter, die Geldquellen für die insgesamt wohl zehn Millionen offen zu legen. Sonst könnte es das Volksgefühl demnächst nicht schaffen, dem Vater der Misere ein weiteres Mandat mitzugeben. (Johann Skocek, DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, Samstag, Sonntag, 7.,8.,9. Dezember 2007)