ein mitglied hat die frage aufgeworfen, was die philosophinnen kant, schopenhauer und nietzsche zum binnen-i gesagt hätten. sie hätten gelacht, sagte ein vorlautes mitglied, dem dieser sager wie ein furz entschlüpfte, worauf er aus dem vorstand ausgeschlossen wurde. und ein wackeres mitglied (ein neutrum also) wagte den gedanken, wenn ein mann eine bestie, eine biene, ja eine sau sein kann, wieso dann eine frau nicht mechaniker, tischler, rauchfangkehrer oder architekt sein dürfte. um einen tumult (eine tumultin) zu verhindern, schloss die obmännin die sitzung.

diskutieren wir doch lieber zuerst über sachen und gegenstände, bevor wir uns in das heikle anthropologische schlamassel stürzen. dass ein koffer oder armleuchter männlichen geschlechts ist, liegt wohl auf der hand, aber wieso ist es der schrank, wenn er doch wie die truhe das "weibliche prinzip" des bergens verkörpert? das klavier, das häferl, das fenster, das klo, das automobil können wir als vorbildliche weil neutrale gegenstände akzeptieren. aber was machen wir mit dem hut, dem hammer, dem sack? und wenn wir schon auf dem binnen-i bestehen, worüber ja die diskussionen abgeschlossen sind, wecken wir uns dann nicht viele hunde bei den männern, die, einmal frustriert, das binnen-r urgieren werden?

hier müssen wir dann zur klammer greifen, gott sei dank - die klammer. also bestie(r), sau(er) oder schublade(r), nicht zu verwechseln mit schuhblattler. wir sollten die sitzung vertagen, meinte die obfrau, ich fahre ohnehin morgen nach darmstadt, da werde ich mir ezzes holen ... (achleitner / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.12.2007)