Die (nicht nur im AKH) gängige Praxis, dass Ärzte auch für ihre privaten Nebentätigkeiten Personal und Infrastruktur der Stadt benützen, bezeichnet Vogt als "Lehrbeispiel dafür, wie weit sich Korruption bereits im Alltag festgesetzt hat".
Nicht selten komme es vor, dass ein "Herr Doktor" eines öffentlichen Krankenhauses Patienten in seine Privatordination "überweise" und damit auch eine raschere Behandlung verspreche. Dabei gehe es um "abermillionen Euro, die die Abkassierer einsacken". Nicht minder fällt Vogts Kritik an den verantwortlichen Politikern aus: "Das schamlose Ausnützen des Gesundheitssystems geschieht unter Duldung und Genehmigung der Politik". Bis auf ein paar Ausnahmen bei den Grünen und bei der ÖVP tue sich in Wien gar nichts von politischer Seite, kritisiert Vogt.
Auf das Argument, dass man gute Ärzte nicht halten könne, wenn sie "nur" das Honorar eines Spitalsarztes erhielten, meint Vogt: "Dann sind es keine guten Ärzte und sollen sofort damit beginnen, zu verschwinden." Seiner Ansicht nach müsse sich ein Arzt eben entscheiden: privat oder Staat.