Hamburg/Plön - Nach der Tötung ihrer fünf Kinder hat die
31-jährige Mutter einem Psychiater die Tat gestanden. Sie habe ihre
Aufnahme in der Klinik beantragt, erklärte die Mordkommission am
Donnerstag in Plön. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt die Frau des
fünffachen Mordes, den sie aber in einem schuldunfähigen Zustand
begangen habe. Die psychisch Kranke soll in eine geschlossene
psychiatrische Klinik eingewiesen werden, weil sie eine Gefahr für
die Allgemeinheit sei, erklärte Oberstaatsanwalt Uwe Wick. Nach
ersten Obduktionserkenntnissen wurden die fünf Jungen im Alter von
drei bis neun Jahren erst mit Schlafmitteln betäubt und danach
erstickt.
Am Mittwochnachmittag hatte die Polizei in einem Einfamilienhaus
in dem kleinen Ort Darry im Landkreis Plön die Leichen der Kinder
gefunden. Der Familienvater war am Tag vor der Tat ausgezogen. Er
hielt sich nach Angaben der Behörden aber auch zuvor nicht dauernd zu
Hause auf. Die Frau habe zunächst nicht vernommen werden
können und einen Pflichtverteidiger erhalten. Die beiden Väter der
Kinder würden ebenso betreut wie die Mutter der Täterin, hieß es.
Als vorläufiges Ergebnis der rechtsmedizinischen Untersuchungen
teilte die Staatsanwaltschaft Tod durch Ersticken mit. Zuvor sei den
Jungen wohl ein Schlafmittel verabreicht worden. Allerdings müssten
noch die toxikologischen Untersuchungen abgewartet werden, sagte
Wick. Dies werde noch ein bis zwei Wochen dauern.
Die Familie hatte offenbar schon länger Probleme und wurde seit
einigen Monaten von Behörden in Plön betreut. Nach AP-Informationen
war ein Kind autistisch. Die Eltern hatten sich im April 2005 auf der
Suche nach einer Wohnung erstmals an den Allgemeinen Sozialen Dienst
(ASG) des Jugendamtes gewendet, sagte der Landrat Volkram Gebel.
Danach habe es erst wieder im August 2007 Kontakt gegeben, als sich
der Vater an die Behörden wandte und von Eheproblemen und religiösen
Fantasien seiner Frau berichtete. (APA/AP)