Netzpolitik
Offensive gegen Softwarepiraten in Österreich
Ertappte .at-User mussten bisher rund 9,5 Millionen Schilling an Schadenersatzzahlungen berappen
Die Business Software Alliance
(BSA), ein globaler Interessenverband zum Schutz von Software als geistigem Eigentum, hat
im ersten Halbjahr 2000 in Westeuropa insgesamt 5.840 Hinweise auf illegale Software erhalten. Gegen knapp 98 Prozent der Fälle wurden
rechtliche Schritte eingeleitet, 713 illegale Seiten wurden geschlossen. Die Schadenersatzzahlungen erreichten in den ersten sechs Monaten
2,43 Mrd. S (177 Mill. Euro), was im Periodenvergleich einer Zunahme von 137 Prozent entspricht, teilte die BSA mit.
Das Netz um die Softwarepiraten zieht sich auch in Österreich immer enger. Im ersten Halbjahr 2000 wurden von der BSA in 32 Fällen
illegaler Software rechtliche Schritte eingeleitet. Dabei handelte es sich laut Aussendung der BSA um 17 Anwenderfirmen, elf Reseller und
vier illegale Internetseiten. Zwei dieser Websites wurden bereits stillgelegt.
Rekordwert
Auch die Schadenersatzzahlungen heimischer Unternehmen wegen illegal verwendeter Software erreichten in der ersten Jahreshälfte mit 9,49
Mill. S (689.665 Euro) einen Rekordwert. Gegenüber den ersten sechs Monaten 1998 stiegen die Kompensationszahlungen um fast das
Dreißigfache (1999: 319.335 S).
Ferner mussten Anwenderfirmen für 1,43 Mill. S fehlende Softwarelizenzen nachkaufen. Dennoch sieht die BSA keinen Grund zur
Entwarnung: Noch immer würde über ein Drittel der in Österreich gewerblich verwendeten Software illegal eingesetzt. (red/APA)