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Lindsey Vonn in blendender Verfassung.
Nachdem sie schon am Mittwoch trotz eines Fahrfehlers nicht zu schlagen gewesen war, machte sich Vonn mit ihrer neuerlichen Bestzeit endgültig zur großen Favoritin für die Abfahrt aber auch für den Super-G am Samstag in Aspen. Ene Woche zuvor hatte sie in Lake Louise die Abfahrt überlegen vor Götschl gewonnen, im Super-G war sie wie die Steirerin ausgefallen. "Das ärgert mich jetzt noch", macht Vonn klar, dass sie in der zweitschnellsten Alpin-Disziplin etwas gutmachen will.
Und das, obwohl die kurvige Piste "Ruthie's Run" in Aspen technisch wesentlich anspruchsvoller ist als jene in Lake Louise. "Ich habe im Sommer in Salzburg mit Red Bull meine Ausdauerwerte so verbessert, dass ich noch stärker bin als im Vorjahr", erklärte Vonn, warum sie auch in der extremen Höhenlage von Aspen (Start auf 3.178 m) auf Siege hofft.
Gefordert wird Vonn auch von den starken Technikerinnen aus Österreich, auch wenn Nicole Hosp ihre zweite Trainingsfahrt verpatzte (26.) und Marlies Schild sogar stürzte. Sie rappelte sich aber auf, fuhr weiter und mit mehr als fünf Sekunden Rückstand ins Ziel. Die Salzburgerin klagte zwar über Schulterschmerzen, will aber wie geplant alle drei Rennen in Aspen bestreiten. Vor allem den Slalom am Sonntag, in dem die zweifache Saisonsiegerin aus Salzburg haushohe Favoritin ist.
Nicht dabei am Sonntag ist Görgl, die nicht nur zu Head gewechselt ist, sondern sich heuer ganz auf Riesentorlauf und Super-G konzentriert. Für sie ist die Aspen-Abfahrt fast schon maßgeschneidert, Platz zwei machte sie sogar zur Mitfavoritin. "Ich fühle mich auf kurvigen Abfahrten sicher wohler. Wenn ich hier runter bringe was ich drauf habe, kann ich schnell sein", gab sich die in Innsbruck lebende Steirerin zuversichtlich. "Auf leichten Abfahrten muss hingegen sehr viel zusammenpassen, um schnell zu sein", sagte Görgl, die ihre ersten Weltcup-Erfolge im Slalom hatte
Während Alexandra Meissnitzer in Aspen erstmals mit einem neuen Kopfsponsor (Aqualux) startet, das zweite Training als 13. aber verpatzte ("Ich wollte frecher fahren, das ist hier aber nicht das Schlaueste"), überraschte Renate Götschl wieder einmal sich selbst und die Fachleute. Nur 0,52 Sek. Rückstand und Platz vier, und das obwohl die Speed-Queen von oben bis unten durchgebeutelt worden war. "Es war brutal schlagig, zudem hat man kaum etwas gesehen", ächzte die 32-Jährige.
Aber nicht nur Gruppentrainer Kurt Mayr ist überzeugt, dass Götschl trotz ihres Trainingsrückstands auch im Kurven-Karrussel von Aspen auf das Podest fahren kann. Götschl selbst gab sich bedeckt. "Lindsey Vonn fährt schon wieder in der Form des Vorjahres, sie wird sehr schwer zu schlagen sein." Bei Götschl selbst machen die vielen Schläge dem operierten Knie natürlich Schmerzen. "Aber kein Problem mit Voltaren", dichtete sie launig und spontan. "Für zwei Rennen in Aspen wird's schon noch reichen."
Schmidhofer und Rumpfhuber am Start
Österreichs Damenchef-Trainer Herbert Mandl hat am Donnerstag nach dem zweiten Trainingslauf die letzten beiden freien Abfahrtsplätze in Aspen an Nicole Schmidhofer und Ingrid Rumpfhuber vergeben. "Sieht man die beiden Trainingstage in Summe, so haben Nicole und Ingrid den besseren Eindruck hinterlassen. Nicht nur die schnelleren Zeiten, sondern das gesamte Engagement mit den schwierigen Pistenverhältnissen zurechtzukommen, haben zu dieser Entscheidung geführt", erklärte Mandl.
Kirchgasser verletzt
Schlechte Neuigkeiten gab es für den ÖSV-Cheftrainer aus Keystone (US-Bundesstaat Colorado), wo sich Michaela Kirchgasser im Slalom-Training am Donnerstag verletzte. Nach ihrer Sprunggelenkverletzung beim Training auf der Reiteralm war dieses Missgeschick (Einfädler) schon die zweite Verletzung für die Salzburgerin im Herbst. Kirchgasser wurde in zu einer genauen Untersuchung des rechten Knies in die "Stateman/Hawkins Clinic" in Vail gebracht. Das Ergebnis ist noch nicht bekannt. (APA)
ÖSV-Damen-Team für die Weltcup-Abfahrt am Freitag (19:00 MEZ/live ORF 1) in Aspen: Renate Götschl, Nicole Hosp, Andrea Fischbacher, Alexandra Meissnitzer, Elisabeth Görgl, Marlies Schild, Christine Sponring, Maria Holaus, Nicole Schmidhofer, Ingrid Rumpfhuber
1. Lindsey Vonn (USA) 1:34,30 Minuten 2. Elisabeth Görgl (AUT) +0,09 Sekunden 3. Martina Schild (SUI) 0,40 4. Renate Götschl (AUT) 0,52 5. Andrea Fischbacher (AUT) 0,62 6. Stacey Cook (USA) 0,94 7. Carolina Ruiz-Castillo (ESP) 0,95 8. Ingrid Rumpfhuber (AUT) 1,07 9. Chemmy Alcott (GBR) 1,08 . Emily Brydon (CAN) 1,08 Weiter: 13. Alexandra Meissnitzer (AUT) 1,17 25. Nicole Schmidhofer (AUT) 1,96 26. Nicole Hosp (AUT) 1,97 30. Christine Sponring (AUT) 2,29 33. Maria Holaus (AUT) 2,46 35. Silvia Berger (AUT) 2,52 40. Kathrin Wilhelm (AUT) 2,96 46. Katja Wirth (AUT) 3,95 55. Marlies Schild (AUT) 5,46