Eisenstadt - "Ein guter Tag", sagte Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl am Donnerstagabend, "endet mit einem guten Ergebnis." Dann freilich tat er sich schwer darzustellen, was für ein Ergebnis er präsentieren konnte, und ob es tatsächlich gut sei.

Es ging um den Verkauf der Anteile an Töchter des burgenländischen Elektrizitätsversorger Bewag. Die niederösterreichische EVN hatte sich als größter Minderheitseigentümer gegen den ursprünglich auch ins Auge gefassten Verkauf der in der Austrian Wind Power (AWP) zusammengefassten Windparks ausgesprochen.

Die außerordentliche Hauptversammlung der Bewag einigte sich nun am Donnerstag, diesen - doch recht werthaltigen - Teil aus dem ab sofort beginnenden "strukturierten Verkaufsprozess" herauszunehmen. Bewag-Generaldirektor Hans Lukits erklärte, dass deshalb der erhoffte Gesamterlös natürlich "zwangsläufig weniger" werde, um wie viel, wollte niemand beziffern. "Glücklich bin ich darüber nicht", kommentierte Lukits die Meinungsänderung bei den Eigentümern.

Ganz vom Tisch ist, so Niessl, der teilweise Verkauf der AWP damit freilich noch nicht. Der Vorstand der Bewag sei beauftragt worden, nun ein Konzept zum Ausbau erneuerbarer Energie zu erarbeiten. Das könne auch die Hereinnahme eines finanzkräftigen Partners bedeuten, sagte der Landeshauptmann. Ob dies bis zur ursprünglich geplanten Veräußerungsgrenze von 49 Prozent gehen würde, wollte Donnerstagabend niemand bestätigen oder dementieren. (Wolfgang Weisgram, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.12.2007)