Wien - In Neil LaButes Wie es so läuft ist ein mysteriöser Einzelgänger von hoher sozialer Elastizität, genannt "Der Mann" (Dominique Horwitz), dabei behilflich, einer ohnedies im Zerfall begriffenen Ehe den Rest zu geben - und als Erzähler jeder Gewissheit über den tatsächlichen Verlauf der Geschichte genüsslich den Garaus zu machen. Dieses mit seiner moralischen Unbedenklichkeit punkten wollende Drei-Personen-Stück gibt im Wiener Josefstadt-Theater Anlass zu "Schauspielertheater": In der arg genügsamen Regie von Torsten Fischer werden drei Allerweltsypen (deren undurchsichtige Potenziale das eigentliche Thema wären!) binnen kürzester Szenenfrist auf ein minimales Gestenrepertoire festgelegt. Im Schutz einer hohen Containerwand, vor der metallene Kundenbänke das karge Ambiente einer hohlen Durchschnittsgesellschaft darstellen, gibt Horwitz einen höhnisch züngelnden Vorstadt-Mephisto aus Bush-Amerika. Viel Jubel - freilich wofür? (Ronald Pohl / DER STANDARD, Printausgabe, 7., 8., 9.12.2007)