"Um sich greifende Unsicherheit"
EU
UNHCR-Mitarbeiter im Tschad erschossen
Fahrer des UN-Flüchtlingshochkommissariats in Schießerei geraten
Wien/N'Djamena - Im Süden des Tschad ist am Donnerstag ein Mitarbeiter des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) ums Leben gekommen. Der Fahrer ist laut UNHCR auf einer Routinefahrt in der Nähe der Stadt Koumra erschossen worden. Der Mann sei allein im Auto unterwegs gewesen, sagte der geschäftsführende Leiter des UNHCR-Büros in Österreich, Roland Schönbauer, der APA am Freitag. Die näheren Umstände sind demnach bisher ungeklärt. Auch über die Nationalität des Toten konnte Schönbauer zunächst nichts sagen.
Die Gegend, in der das UNHCR Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik betreut, habe als sicher gegolten, so Schönbauer. "Es ist das erste Mal, dass das UNHCR bei einem Programm im Tschad ein Todesopfer zu beklagen hat", sagte Schönbauer. Zwar sei das Verbrechen Hunderte Kilometer entfernt von Abeche und dem wahrscheinlichen Einsatzgebiet der EUFOR-Mission im Ost-Tschad geschehen, an der sich auch das österreichische Bundesheer beteiligt. Doch dass der Fahrer in eine Schießerei geraten sei, passe "in eine um sich greifende Unsicherheit". Die Lage habe sich zuletzt mit "umherziehenden Banden" verschlechtert. (APA)