Szöllösy wurde 1921 im heute zu Rumänien gehörenden Orastie (ungarisch Szazvaros) geboren. Er studierte Komposition bei Zoltan Kodaly an der Budapester Musikakademie, an der er später selbst jahrzehntelang unterrichtete, sowie in Rom bei Goffredo Petrassi. Zu seinen wichtigsten Werken gehören die Orchesterkompositionen "3. Concerto", "Transfigurazioni" und "Musica per Orchestra" sowie das Klavierstück "Landschaft mit Toten".
Musik
Ungarischer Komponist Andras Szöllösy gestorben
Einer der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten und Bartak-Forscher Ungarns ist tot
Budapest - Der ungarische Komponist und
Musikwissenschafter Andras Szöllösy ist tot. Wie Zeitungen in
Budapest am Freitag meldeten, starb Szöllösy am Vortag im Alter von
86 Jahren nach einer langen, schweren Krankheit. Er hatte sich vor
allem durch die Katalogisierung des Werkes von Bela Bartok einen
Namen gemacht und dabei das Szöllösy-Verzeichnis eingeführt. Neben
György Ligeti und György Kurtag galt er aber auch als einer der
bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten Ungarns.
Für die King's Singers komponierte Szöllösy in den 80er-Jahren die
Vokalwerke "Fabula Phaedrit" und "Miserere". Er schrieb außerdem
Kammermusik, Stücke für Sologesang sowie Film- und Bühnenmusiken. Als
Musikwissenschafter legte er den Grundstein für die Bartok- und
Kodaly-Forschung. (APA/dpa)