Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) prüft derzeit, ob es sich um eine Ansteckung von Mensch zu Mensch handelt. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre es der weltweit vierte derartige Fall. Bisher seien drei Fälle aus Vietnam, Kambodscha und Indonesien dokumentiert, hieß es bei der WHO.
Fall genau beobachten
Der 24-jährige Sohn des Mannes aus der Stadt Nanjing war am vergangenen Sonntag gestorben. "Da die Möglichkeit einer Ansteckung von Mensch zu Mensch nicht ausgeschlossen werden kann, werden wir diesen Fall genau beobachten", zitierte die Zeitung die Pekinger WHO-Sprecherin Joanna Brent. Bisher gebe es aber keine Hinweise darauf, dass sich das Virus verändert habe und nun leichter übertragbar sei. Im unmittelbaren Umfeld des jüngsten Opfers und seines Vaters seien bei Untersuchungen keine weiteren Ansteckungen festgestellt worden.
Sehr engen Kontakt übertragbar
Bisher gilt H5N1 nur bei sehr engem Kontakt als von Mensch zu Mensch übertragbar. Mediziner fürchten aber, dass eine Mutation des aggressiven Erregers eine weltweite Epidemie unter Menschen auslösen könnte.
Bei dem Verstorbenen und seinem nun ebenfalls erkrankten Vater gebe es keine Hinweise auf Kontakt zu erkranktem Geflügel, hieß es weiter. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass sich Vater und Sohn beim selben erkrankten Tier oder auch bei zwei unterschiedlichen infizierten Vögeln angesteckt haben.