Wien - Mit einem Rückzug in die Gremien hat am Samstag, Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinhart, die Tarifverhandlungen mit der Wiener Gebietskrankenkasse unterbrochen. Die vierte Verhandlungsrunde sei abgesagt, es seien noch keine neuen Termine festgelegt worden, heißt es in einer Aussendung der Wiener Ärztekammer. Die finanzielle Misere der WGKK mache eine "Annäherung zwischen beiden Seiten unmöglich".

Die heutigen Unstimmigkeiten hinsichtlich der Chefarztpflicht für Ärzte der physikalischen Medizin hätten gezeigt, "wie verhärtet die Fronten sind", so Steinhart. Es sei offenkundig, dass bis 31. Dezember 2007 keine Einigung gefunden werde. Daher müsse man überlegen, wie man die Versorgung der Patientinnen und Patienten weiterhin gewährleisten könne, so der Vizepräsident.

Die Kasse tue derzeit nichts anderes, als über die Einschaltung der Chefärzte, ökonomische Restriktionen auf dem Rücken der Patienten auszutragen, kritisierte Steinhart weiters. Denn diese seien die Leidtragenden, wenn die Behandlungen oder Untersuchungen nicht genehmigt würden, und sie für die ärztlichen Leistungen bezahlen müssten. "All diese Gründe erfordern die Abschaffung der Chefarztpflicht für die Physikalisten", betont der Vizepräsident.(APA)