Wien - Die größte Rebellenfraktion des Tschad - die UFDD (Vereinigung der Kräfte für Demokratie und Entwicklung) - wendet sich in einem Schreiben direkt an den österreichischen Verteidigungsminister Norbert Darabos und fordert darin eine Friedenskonferenz. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.

Die Botschaft ist laut "profil" von General Brahim Djidda, dem Kommissar für Außenbeziehungen der Rebellen, unterzeichnet und wurde dem Nachrichtenmagazin von Mahamat Hassane Boulmaye, dem Sprecher der UFDD mit der Bitte um Weiterleitung an die österreichische Regierung übermittelt.

Verpflichtungen

"Die internationale Gemeinschaft und Europa im Besonderen haben Verpflichtungen und müssen das Regime von Deby an den Verhandlungstisch zwingen", heißt es laut "profil" in dem Schreiben. Die UFDD verlange daher eine "allgemeine Friedenskonferenz mit internationaler Sicherheitsgarantie". Das Schreiben an Darabos schließt mit der Versicherung, die UFDD sei "für eine allfällige Kontaktaufnahme jederzeit verfügbar".

"profil" hat das Schreiben nach eigenen Angaben an das Verteidigungsministerium weitergeleitet, wo es derzeit geprüft werde.

Österreich beteiligt sich - von der Opposition heftig kritisiert - mit 160 Soldaten an einer EU-Truppe, die im Tschad für die Sicherheit der Flüchtlinge aus dem benachbarten westsudanesischen Krisengebiet Darfur und der sie betreuenden Hilfsorganisationen sorgen soll. Der Einsatz wurde allerdings aus organisatorischen Gründen bereits mehrfach verschoben. (APA)