Berlin - Trotz guter Konjunktur haben die Deutschen heute weniger Geld zur Verfügung als beim Amtsantritt der großen Koalition. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte habe sich vom dritten Quartal 2005 bis zum dritten Quartal 2007 zwar auf dem Papier um 3,2 Prozent erhöht, aber aufgrund von Preissteigerungen und anderer Faktoren tatsächlich um 0,4 Prozent verringert, erklärte die Bundesregierung dem "Spiegel" zufolge in einer Antwort auf eine Anfrage der FDP-Fraktion. Als wesentliche Ursache seien die Mehrwertsteuererhöhung und der sehr langsame Anstieg der Gehälter genannt worden. Nach einer Studie des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) bremsten die geringe Erhöhung der Bruttolöhne, jüngste Steueranhebungen sowie die hohe Inflationsrate den Aufschwung, berichtete der "Spiegel". Zudem legten die Deutschen derzeit weit mehr Geld auf die hohe Kante als in früheren Aufschwungphasen. "Entsprechend wird das Wachstum im kommenden Jahr deutlich geringer ausfallen als bislang prognostiziert", sagt IMK-Chef Gustav Horn. Die deutsche Regierung rechnet für 2008 mit einem Wirtschaftswachstum von 2 Prozent. (APA/Reuters)