Oslo - Der frühere US-Vizepräsident Al Gore und der Chef des Weltklimarates, Rajendra Pachauri, haben vor der Entgegennahme des Friedensnobelpreises in Oslo für ein "starkes Mandat" auf der UN-Klimakonferenz auf Bali geworben. Gore und der UN-Klimarat erhalten den Nobelpreis am Montag für ihre Beiträge zur weltweiten Mobilisierung gegen eine drohende Klimakatastrophe. Gore sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem indischen Klimarats-Chef Pachauri: "Wir haben es mit einem weltweiten Notfall zu tun."

Er sei optimistisch, dass die gegenwärtige Konferenz auf Bali ein starkes Mandat bringen werde, weil überall auf der Welt einschließlich der USA das Bewusstsein für die Gefahren durch Treibhausgase stark gewachsen sei. Gore sagte weiter: "Wir erleben das Heranwachsen der ersten globalen Volksbewegung für ein gemeinsames Ziel."

Pachauri meinte: "Wir haben jetzt eine sehr klare zeitliche Perspektive. Spätestens 2015 muss die Emission der Treibhausgase wirklich heruntergehen." Das Bali-Treffen könne etwas bringen, weil es inzwischen "überall auf der Welt ein klares Bewusstsein vom Ernst der Lage gibt". Der Trend der Schätzungen zur globalen Erwärmung sei "eindeutig und kann in Zukunft durchaus noch düsterer werden".

Das norwegische Nobelkomitee hat die mit insgesamt zehn Millionen schwedischen Kronen (1,1 Millionen Euro) dotierte Auszeichnung zu gleichen Teilen an Gore und den Klimarat vergeben. (APA/dpa)