Istanbul - Bei mehreren nicht genehmigten Demonstrationen ist es am Sonntag in Istanbul zu Zusammenstößen zwischen der türkischen Polizei und Sympathisanten der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gekommen. Rund 200 Demonstranten skandierten im Stadtviertel Okmeydani Lobrufe auf den inhaftierten Kurdenführer Abdullah Öcalan.

Anschließend hätten sie Steine und Molotow-Cocktails auf Polizisten geworfen, die versuchten, die Demonstration aufzulösen. Die Einsatzkräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer ein. Der Nachrichtensender CNN-Türk berichtete von ähnlichen Zusammenstößen im Kurden-Viertel Bagcilar.

Zu den Kundgebungen hatte offenbar der von Ankara mehrmals angedrohte Einmarsch der türkischen Armee im Nordirak geführt. Vor einer Woche gab die Regierung dem Militär offiziell die Erlaubnis, über die Grenze hinweg Stellungen der kurdischen Rebellen anzugreifen. Im Grenzgebiet wurden in den vergangenen Wochen etwa 100.000 Soldaten zusammengezogen.

Die von der EU als terroristische Vereinigung eingestufte PKK kämpft seit 1984 für die Selbstbestimmung im Südosten der Türkei. In dem Konflikt starben bisher mehr als 37.000 Menschen. (APA/AFP)