Der ägyptische Mobilfunkanbieter Orascom Telecom hat einen Bericht über Verkaufspläne für das Unternehmen zurückgewiesen. "Meine Familie und ich haben kein Interesse daran, die Telekom-Branche zu verlassen, und sehen uns als langfristige, strategisch ausgerichtete Marktteilnehmer", sagte Konzernchef Naguib Sawiris am Sonntag und dementierte damit einen Bericht der "Sunday Times". Die Londoner Sonntagszeitung hatte unter anderem die Deutsche Telekom als Interessent genannt. Mit ihr seien bereits informelle Gespräche über die Zukunft von Orascom geführt worden, hieß es ohne Angabe von Quellen.

Sawiris habe eine Gruppe von Investmentbankern beauftragt, Optionen für die Nummer vier unter den Mobilfunkbetreibern in der arabischen Welt - gemessen am Marktwert - auszuloten, hatte die Zeitung berichtet. Zu den potenziellen Käufern für Orascom, die mit rund 17 Mrd. Dollar (11,6 Mrd. Euro) einschließlich Schulden bewertet werde, gehörten auch Vodafone, Telefonica und France Telecom.

Orascom hatte am Montag für die ersten neun Monate 2007 einen Nettogewinn von umgerechnet 890 Mio. Euro gemeldet, der sich damit innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt hat. Die Zahl der Kunden stieg um fast 50 Prozent auf 64,7 Millionen. Sawiris kündigte zudem eine Expansion nach Asien an.

Der Unternehmer bekräftigte in der Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht, dass er mit Finanzinvestoren spreche, die als Minderheitseigner in seine Telekom-Holding Weather Investments einsteigen könnten. Im Oktober hatte er in diesem Zusammenhang Blackstone und Apax Partners als Gesprächspartner genannt.(Reuters)