Schild fädelte ein
Titelverteidigerin Schild war nach dem ersten Lauf mit 0,65 Sek. Rückstand nur Siebente gewesen, riskierte dann auf der ruppigen Weichschnee-Piste alles und fädelte im zweiten Lauf schon nach wenigen Toren ein. Damit muss das Ski-Pärchen Schild/Raich weiter auf den Tag des gemeinsamen Sieges warten.
Das war für die Salzburgerin aber Nebensache. Auch dass sie zwei Wochen lang kaum Slalom trainiert hatte und das Rennen in diesem Jahr auf flacherer Piste stattgefunden hatte, ließ Schild nicht als Ausrede gelten. "Ich hätte mich im Kopf besser darauf einstellen sollen. Ich bin im ersten Durchgang einfach nicht ins Fahren gekommen", erklärte die Salzburgerin, die zuvor die beiden Slaloms auf der Reiteralm und in Panorama gewonnen hatte und am Vortag mit Startnummer eins überraschend Zweite in der umstrittenen Aspen-Abfahrt geworden war.
Starke Slalom-Damen
So lag es an Hosp und Zettel, dass die ÖSV-Damen auch im 23. Weltcup-Slalom in Folge auf das Podest kamen und die dreiwöchige Nordamerika-Serie mit zwei Siegen und sieben Podestplätzen in sechs Rennen einen perfekten Abschluss fand. Obwohl auch die Slalom-Piste, auf der am Vortag die höchst fragwürdige Abfahrt stattgefunden hatte, schnell an Qualität verlor, griff das nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Michaela Kirchgasser auf ein Quintett geschrumpfte ÖSV-Rumpfteam bedingungslos an.
So schaffte die junge Simone Streng einen beachtlichen 15. Platz. Im Mittelpunkt standen aber Hosp und Zettel. Zettel lag dreimal fast am Boden, dennoch prolongierte die Niederösterreicherin als Dritte aber ihre tolle Aspen-Serie. "Die NorAm-Rennen und das Training in Colorado haben sehr geholfen, ich hab in den vergangenen Wochen einen großen Schritt nach vorne gemacht", sagte Zettel.
Famose Fahrt
Hosp verblüffte mit ihrer famosen Fahrt alle. Als vorletzte Läuferin stürmte sie trotz miserabler Piste mit zweitbester Laufzeit noch überlegen an die Spitze. "Ich habe wohl einen Traumlauf erwischt. Ich bin super auf Zug gekommen, dabei habe ich mir brutal hartgetan und war oft am Limit", erzählte die überglückliche Bichlbacherin,
Hosp hatte am Vortag auf die Abfahrt verzichtet, obwohl sie Mitfavoritin gewesen war und mit einem Sieg Skigeschichte schreiben hätte können. Daran verschwendete die Weltcup-Titelverteidigerin aber keinen Gedanken. "Heute wollte es offenbar einfach so sein. Früher oder später kommt alles zurück", strahlte Hosp über ihren zehnten Weltcup-Sieg, den dritten im Slalom. "Im Vergleich zu Samstag war das heute m Slalom fast schon eine Traumpiste", sagte sie.