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Die Studenten riefen bei ihren Protest Parolen gegen Präsident Mahmoud Ahmadinejad und trugen Plakate mit Aufschriften wie "Lebe frei oder sterbe".

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Teheran/Wien - Iranische Studenten haben bei einer Demonstration für die Freilassung inhaftierter Kommilitonen ein Eingangstor der Universität Teheran beschädigt und lautstark gegen die Regierung protestiert. Anlass war die Festnahme mehrerer Personen, denen nach Angaben des Geheimdienst-Ministeriums die Vorbereitung eines illegalen Versammlung an der Hochschule vorgeworfen wird.

Die Studenten riefen bei ihren Protest Parolen gegen Präsident Mahmoud Ahmadinejad und trugen Plakate mit Aufschriften wie "Lebe frei oder sterbe", "Kein Krieg, kein Faschismus" und "Die Frauen müssen ihr über eigenes Schicksal entscheiden, nicht der Staat".

Unterschiedliche Darstellungen

Auf Fotos von der Demonstration war zu sehen, wie die Teilnehmer des Protests versuchten, die Riegel der Tore aufzubiegen. Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA berichtete, einige Demonstranten hätten Steine in Richtung der Polizei geworfen. Der Agentur FARS zufolge endete der Protest dagegen friedlich.

Der exiliranische oppositionelle "Nationaler Widerstandsrat Iran" (NCRI), der als politischer Arm der von der EU als Terrorgruppe eingestuften Volksmujaheddin gilt, hatte in einer Aussendung berichtet, mit den Verhaftungen hätten Kundgebungen von Regierungsgegnern am Tag der Studenten im Iran unterbunden werden sollen. Zahlreiche Studenten seien in den späten Abendstunden des Samstag und in den frühen Morgenstunden des Sonntag verhaftet worden.

In der vergangenen Woche seien iranische Universitäten und Colleges wie in Karman, Mazandaran, Shiraz, Azad Tabriz, Najaf-Abad, Boali in Hamden, Kermanshah, Orumieh und Khorramshahr aus Anlass des Tags der Studenten Schauplätze von Studentenprotesten gegen die Regierung gewesen, berichtete der NCRI weiter. Die Teilnehmer hätten skandiert: "Tod dem Diktator", "Freiheit für alle politischen Gefangenen", "Mr. Präsident, die Studentenbewegung wird bis zum Ende durchhalten".

Der Iranische Widerstand betonte in seiner Aussendung, er mache alle internationalen Menschenrechtsorganisationen und Studentengewerkschaften auf die "Repressalien aufmerksam, die den Studenten vom Regime auferlegt" würden. Er rief zur internationalen Unterstützung der iranischen Studentenbewegung für Freiheit auf.

1999 hatte es im Iran landesweite Studentenproteste gegeben, die jedoch gewaltsam niedergeschlagen wurden. In den vergangenen Jahren kam es nur noch selten zu Demonstrationen an den Hochschulen. Im vergangenen Monat hatten sich jedoch schon einmal dennoch Studenten an der Universität Teherans versammelt, um gegen die Verhaftung von drei Kommilitonen zu demonstrieren. (APA)