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Der Kampf gegen den Klimawandel werde auch eine wesentliche Sicherheitspolitik des 21. Jahrhunderts sein.

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Wegen der Erderwärmung werde es bisher unbekannte Konflikte um Ressourcen wie etwa Wasser oder knapper werdende Nahrungsmittel geben.

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Nusa Dua - Wissenschaftler und die Vereinten Nationen haben vor erhöhten Gefahren weltweiter sozialer und politischer Konflikte durch den Klimawandel gewarnt. Der führende deutsche Klimaexperte Hans Joachim Schellnhuber sagte am Montag bei der Weltklimakonferenz in Nusa Dua auf Bali, die fortschreitende Erderwärmung könnte sogar zu einem "globalen Bürgerkrieg" führen. Der Direktor des UNO-Umweltprogramms, Achim Steiner, sagte, die erhöhten Risiken seien auch eine Chance für die internationale Staatengemeinschaft, für globale Lösungen zu kooperieren. Der Kampf gegen den Klimawandel werde auch eine wesentliche Sicherheitspolitik des 21. Jahrhunderts sein.

Wegen der Erderwärmung werde es bisher unbekannte Konflikte um Ressourcen wie etwa Wasser oder knapper werdende Nahrungsmittel geben, sagte Schellnhuber, der auch Klimaberater der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist. Auch das Problem von Umweltflüchtlingen werde sich dramatisch verschärfen. Etwa 500 Millionen Menschen könnten dann auf der Flucht sein. "Deshalb sind Klimapolitik und die Minderung von Treibhausgasen auch zugleich Friedenspolitik."

Konflikte um Wasserknappheit

"Bei Konflikten der Zukunft wird es nicht mehr um nationale Armeen gehen, sondern etwa um in sich zerfallende Länder und die Auswirkungen auf andere Länder und Regionen", sagte Schellnhuber. Zu den potenziell gefährdeten Regionen zählten etwa Teile Afrikas, Zentralasiens, Indien, Pakistan, Bangladesch, China, Teile der Karibik und des Golfs von Mexiko oder die Andenregion in Südamerika.

So werde die Wasserknappheit in der afrikanischen Sahel-Zone zu verschärften sozialen Krisen führen. Auf dem indischen Subkontinent würden das Schmelzen der Gletscher und Veränderungen des Monsun-Klimas zu Störungen in der Landwirtschaft führen - mit bedrohlichen Folgen für Millionen Menschen und einer möglichen weiteren Destabilisierung der Regierungen in Bangladesch und Pakistan. (APA/dpa/AP)