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Der angeklagte Ex-AMIS-Vorstand Harald Loidl wird Montagfrüh in den vom Gericht angemieteten Saal des Wiener Austria Centers geführt.

Foto: APA/Hochmuth
Wien – Vor nahezu leeren Zuschauerreihen startete heute, Montag, der Betrugsprozess gegen ehemalige Manager des Finanzdienstleisters AMIS. Zahlreiche Journalisten sind zwar im eigens für diesen "Mega-Prozess" angemieteten Saal im Wiener Austria Center gekommen, das Zuschauerinteresse hält sich aber in engen Grenzen: Nur rund zwei Dutzend Besucher verfolgten den Prozessauftakt. Auch von den angekündigten 80 Privatbeteiligtenvertreter waren nur 30 gekommen, um die Interessen geschädigter Anleger zu vertreten.

Damit die vorerst für drei Wochen angesetzten Verhandlungen ordnungsgemäß über die Bühne gehen können, musste im Wiener Konferenzzentrum für rund 97.000 Euro ein eigener Saal angemietet und umgebaut werden. Insgesamt stehen im umgebauten Saal 350 Sitzplätze zur Verfügung.

Geständnisse angekündigt

Die Verteidiger der Hauptangeklagten AMIS-Manager Dietmar Böhmer und Harald Loidl haben, wie bereits berichtet, umfassende Geständnisse ihrer Mandanten angekündigt. Böhmer und Loidl werden sich demnach der Untreue und des schweren gewerbsmäßigen Betrugs schuldig bekennen. Strafdrohung: Bis zu zehn Jahre Haft.

Als Mittäter angeklagt sind der Ex-AMIS Vorstand Thomas Mitter sowie die Fondsmanager Wolfgang Gänsdorfer und Alban Kuen; beide hatten sich im Vorverfahren nicht geständig gezeigt. Gänsdorfer ist nach Angaben seines Anwalts an einer Prostata-Entzündung erkrankt, das Verfahren gegen ihn wurde ausgeschieden.

Laut Anklage, die - wie im Bawag-Prozess, der bis Mitte Jänner pausiert - von Staatsanwalt Georg Krakow vertreten wird, soll den geschädigten AMIS-Anlegern ein Schaden von 62,2 Mio. Euro entstanden sein.

Geleitet wird das Schöffenverfahren von Richterin Daniela Setz-Hummel. (APA)