Foto: APA/AFP/Airbus
CHRONOLOGIE
14 Airbus-Abstürze in 10 Jahren
Manama - Ein Airbus A320 der Fluglinie Gulf Air mit 143 Menschen - 135 Passagieren und acht Besatzungsmitgliedern - an Bord ist am Mittwoch beim Landeanflug auf Bahrain ins Meer gestürzt. Nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens kam die Maschine aus Kairo. Dies wurde am Abend auch von offizieller Regierungsseite Bahrains bestätigt. Laun CNN hatte der Pilot Feuer in einem der Triebwerke gemeldet. Nach dem Absturz eines Flugzeugs der Gulf Air vom Typ Airbus A320 vor der Küste von Bahrain haben die Rettungsmannschaften bisher mehr als 70 Leichen geborgen. Ein Vertreter des bahrainischen Sicherheitsdienstes sagte Mittwochabend im Fernsehen, weitere Leichen würden sich im Meer befinden. Die meisten der Opfer seien Kinder. Bisher habe man keine Überlebenden entdeckt. Bei der Rettung helfen Hubschrauber der US-Marine, die im Persischen Golf stationiert sind, mit. Fluglotse berichtete von mehreren Landeversuchen Nach Augenzeugenberichten stürzte das Flugzeug gegen 18.30 Uhr MESZ beim Landeanflug auf Bahrain ins Meer. Ein Fluglotse berichtete im Fernsehen, er habe vom Tower aus beobachtet, wie die Maschine die Rollbahn beim Landeversuch zwei Mal umkreist habe. Beim dritten Versuch sei sie ins Meer gestürzt und in Flammen aufgegangen. Vor dem Absturz habe er hingegen kein Feuer oder anderweitige Anzeichen für Probleme beobachtet. Die Besatzung habe auch keine Probleme gemeldet. Auf dem Flughafen von Bahrain wurden rund 50 Angehörige von Passagieren von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Mitarbeiter des Flughafens führten sie in einen besonderen Wartebereich. Die Insel Bahrain mit der Hauptstadt Manama liegt im Golf vor Qatar. Die Fluggesellschaft Gulf Air bestätigte am Abend, dass 143 Menschen an Bord des Fluges GF072 waren. Die Maschine sei mit 135 Passagieren und acht Besatzungsmitgliedern um 18.30 mitteleuropäischer Sommerzeit kurz vor dem Flughafen von Bahrain ins Meer gestürzt. Nach Informationen des britischen Fernsehsenders BBC waren unter den 135 Passagieren 63 Ägypter, neun Palästinenser, zwölf Saudiaraber, sechs aus den Vereinten arabischen Emiraten, zwei Briten, ein Australier und ein Kanadier Die Nationalitäten der anderen Opfer waren noch nicht bekannt. Airbus Industrie wird Experten entsenden Der Flugzeughersteller Airbus Industrie will ein Team von Fachleuten an den Golf entsenden, um bei der Ermittlung der Unglücksursache zu helfen. In einer am Mittwoch in Paris veröffentlichten Erklärung hieß es, das Flugzeug sei im September 1994 an die Fluglinie Gulf Air ausgeliefert worden und habe in 13.848 Flügen rund 17.177 Flugstunden absolviert. Eigentlich sollte das Mittelstreckenflugzeug auch mit einem funktionierenden Triebwerk fliegen können, Start- und Landephase sind jedoch besonders kritisch. Airbus Industrie werde den Ermittlungsbehörden in Manama volle technische Unterstützung gewähren. An Spekulationen über die Unglücksursache wolle sich das Unternehmen nicht beteiligen. Der A320 wird für Kurz- und Mittelstreckenflüge eingesetzt. Der Flugzeugtyp wurde im April 1988 in Dienst gestellt. Gulf Air befindet sich im Besitz von Bahrain, den Golfstaaten Oman und Katar sowie von Abu Dhabi, dem größten von sieben Scheichtümern der Vereinigten Arabischen Emirate. Die Linie fliegt 53 internationale Ziele an. (APA/AP)