Die beiden sind Koautoren einer neuen Studie, die gerade vom Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) veröffentlicht wurde und mit einigen provokanten Erkenntnissen über die Evolution der Menschheit aufwartet. Die Forscher behaupten nämlich, dass der genetische Wandel sich in den vergangenen 40.000 Jahren beschleunigt habe und sich die verschiedenen menschlichen Populationen immer stärker auseinanderentwickeln würden.
Gemeinsam mit drei weiteren Kollegen untersuchten die US-Anthropologen Daten aus dem internationalen HapMap Projekt, das genetische Unterschiede von menschlichen Populationen rund um den Globus anhand der so genannten Single Nucleotide Polymorphisms (SNPs, ausgesprochen: Snips) katalogisiert.
Das sind kleinste Veränderungen in der Erbsubstanz, nämlich Variationen von einzelnen Basenpaaren in einem DNA-Strang darstellen.
Wenn solche Mutationen günstig sind, werden sie entsprechend weitervererbt, was sich wiederum in bestimmten SNP-Mustern niederschlägt. Wenn nun ein und dasselbe Chromosom vieler verschiedener Menschen ein Segment mit einem identischen SNP-Muster hat, lässt sich daraus schließen, dass die entsprechende Mutation erst vor kurzem stattgefunden hat.
Gene im raschen Fluss
Aufgrund dieser Berechnungsmethode kamen die Forscher bei der Untersuchung der SNPs von 270 Menschen aus vier Populationen - von Han-Chinesen, Japanern, Angehörigen der afrikanischen Yoruba sowie Nordeuropäern - auf erstaunliche Zahlen und Schlussfolgerungen. So würden sich sieben Prozent der menschlichen Gene in rascher Evolution befinden. Und insbesondere seit der Eiszeit vor 10.000 Jahren habe sich die menschliche Evolution beschleunigt.