Innovationen
"Linux ist ein echter Geschäftsmodellzerstörer von den Ausmaßen eines Mammuts"
Microsoft-Konkurrenten unterstützen Entwicklung der Benutzeroberfläche Gnome
Wer hätte je gedacht, dass ein Betriebssystem, das einen netten kleinen Pinguin als Maskottchen hat, ein solches Erdbeben auslösen könnte? Einer nach dem anderen
beschrieben die Großen der Computerbranche, die an der Messe LinuxWorld in San Jose teilnahmen, die so genannte Open-Source-Bewegung und das Linux als den großen Gleichmacher, der Riesen zu Zwergen und Knechte zu Herren macht. "Linux ist ein echter
Geschäftsmodellzerstörer von den Ausmaßen eines Mammuts"
Inzwischen stürzen sich Computerfirmen für alle möglichen Entwicklungen von der elektronischen Armbanduhr, über den Westentaschen-Organizer bis zum Großrechner auf das kostenlose
und freie Linux, um es für ihre Bedürfnisse zu nutzen. Das spart nicht nur teure Lizenzkosten, sondern ermöglicht auch eine ständige Weiterentwicklung. "Linux ist ein echter
Geschäftsmodellzerstörer von den Ausmaßen eines Mammuts", erklärte Michael Dell, der Chef des Computerunternehmens Dell, in seiner Rede auf der Messe.
Als mögliche Linux-Opfer werden immer die Betriebssysteme von Microsoft und auch Apple genannt, aber Firmen wie Dell oder Motorola nutzen Linux auch, um damit in Märkte einzudringen,
die bislang von Sun Microsystems, Hewlett-Packard oder Palm dominiert wurden. Ein gutes Beispiel für die Vielfalt von Linux ist die jetzt erschienene Version
Debian 2.2
, die auf sechs verschiedenen Rechnertypen läuft. Neben den Intel-PCs sind dies unter anderem auch iMacs und Rechner mit SPARC- oder Alpha-Prozessoren.
Software für zum Beispiel Büroanwendungen wie Textverarbeitungen gibt es bereits sowohl kommerziell als auch kostenlos, auch Spiele werden mehr und mehr für Linux angeboten. Und die
Entwicklung einer wirklich für jedermann leicht zu bedienden Benutzeroberfläche dürfte demnächst weitere Fortschritte machen. Wie das
Gnome-Projekt
bekannt gab,
wurde die Gründung einer Stiftung beschlossen, der unter anderem Compaq, HP, IBM, Red Hat und Turbolinux angehören und die einen gemeinsamen Standard für diese Oberfläche festlegen
soll. (APA/AP)