Mit Festnahmen endete für vier Schüler der HTL Ferlach (Bezirk Klagenfurt-Land) am vergangenen Wochenende ein Ausflug nach Frankfurt am Main. Die Jugendlichen aus Kärnten im Alter von 17 bis 20 Jahren hatten sich im Vergnügungsviertel betrunken und auf dem Rückweg zu ihrer Unterkunft angeblich rund zwei Dutzend Autos beschädigt. Der Schaden soll mehrere Tausend Euro betragen.

Die Schüler waren im "Haus der Jugend" untergebracht, von wo aus sie ihren unerlaubten Streifzug durch das Vergnügungsviertel "Sachsenhausen" starteten. Nach dem Besuch mehrerer Lokale machten sie sich auf den Rückweg, wobei sie laut Auskunft der deutschen Polizei bei geparkten Autos Seitenspiegel abrissen und den Lack zerkratzten. Wie viele Fahrzeuge sie insgesamt beschädigten, stand am Dienstag noch nicht fest. Es sollen sich immer wieder Geschädigte melden.

Die im Umgang mit Hooligans geschulte deutsche Exekutive machte jedenfalls mit den Kärntnern kurzen Prozess: Sie wurden an Ort und Stelle auf Waffen untersucht, dann wurden sie in Handschellen abgeführt. Auf der Polizeiwache folgte eine peinlichst genaue Untersuchung nach möglicherweise am Körper versteckten Drogen.

Den Lehrkräften gelang es schließlich, die Schüler frei zu bekommen. Allerdings mussten mehrere hundert Euro an Sicherheitsleistung bezahlt werden. Nach ihrem "Erlebnis" gaben sich die Jugendlichen zerknirscht. Vor allem das scharfe Vorgehen der deutschen Polizei dürfte ihnen zu denken gegeben haben.

Aufsichtspflicht ungeklärt

Eine "genaue Aufklärung" über die Vorgänge hat der Vizepräsident des Kärntner Landesschulrates, Rudolf Altersberger, gefordert. Die Schüler hätten sich entgegen der Darstellung der Schulleitung "nicht unerlaubt" entfernt. "Es stellt sich die Frage nach der Aufsichtspflicht", sagte Altersberger gegenüber der APA.

"Die betroffenen Schüler werden als Verbrecher hingestellt", meinte Altersberger. Sie hätten bis 24.00 Uhr Ausgang gehabt, die umstrittenen Vorfälle hätten sich bereits um 22.30 Uhr ereignet. Außerdem seien nicht alle der genannten Schüler beteiligt gewesen. Die von der deutschen Polizei vorgeworfenen Tathandlungen "stimmen in diesem Ausmaß auch nicht", erklärte Altersberger. (APA)