Die Schüler waren im "Haus der Jugend" untergebracht, von wo aus sie ihren unerlaubten Streifzug durch das Vergnügungsviertel "Sachsenhausen" starteten. Nach dem Besuch mehrerer Lokale machten sie sich auf den Rückweg, wobei sie laut Auskunft der deutschen Polizei bei geparkten Autos Seitenspiegel abrissen und den Lack zerkratzten. Wie viele Fahrzeuge sie insgesamt beschädigten, stand am Dienstag noch nicht fest. Es sollen sich immer wieder Geschädigte melden.
Die im Umgang mit Hooligans geschulte deutsche Exekutive machte jedenfalls mit den Kärntnern kurzen Prozess: Sie wurden an Ort und Stelle auf Waffen untersucht, dann wurden sie in Handschellen abgeführt. Auf der Polizeiwache folgte eine peinlichst genaue Untersuchung nach möglicherweise am Körper versteckten Drogen.
Den Lehrkräften gelang es schließlich, die Schüler frei zu bekommen. Allerdings mussten mehrere hundert Euro an Sicherheitsleistung bezahlt werden. Nach ihrem "Erlebnis" gaben sich die Jugendlichen zerknirscht. Vor allem das scharfe Vorgehen der deutschen Polizei dürfte ihnen zu denken gegeben haben.
Aufsichtspflicht ungeklärt
Eine "genaue Aufklärung" über die Vorgänge hat der Vizepräsident des Kärntner Landesschulrates, Rudolf Altersberger, gefordert. Die Schüler hätten sich entgegen der Darstellung der Schulleitung "nicht unerlaubt" entfernt. "Es stellt sich die Frage nach der Aufsichtspflicht", sagte Altersberger gegenüber der APA.