Das mit dem Regierungsvorsitz verknüpfte Präsidentenamt wechselt jährlich zwischen den sieben Bundesräten nach dem Anciennitätsprinzip. Der Präsident ist "primus inter pares" (Erster unter Gleichgestellten). Sein Stellvertreter (Vizepräsident) wird in der Regel Nachfolger im darauffolgenden Jahr.
Zauberformel
Die sieben Bundesräte werden alle vier Jahre von der Vereinigten Bundesversammlung gewählt, die aus den beiden Parlamentskammern - Nationalrat und Ständerat - besteht. Seit 1959 galt die sogenannte Zauberformel (2:2:2:1): Die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP), die Sozialdemokratische Partei (SP) und die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) stellten je zwei Bundesräte, die Schweizerische Volkspartei (SVP) einen. Dies änderte sich nach den Nationalratswahlen 2003, als die SVP wie schon 1999 stimmenstärkste Partei wurde. Ihr rechtspopulistisches "Zugpferd" Christoph Blocher wurde als Polizei- und Justizminister in den Bundesrat (Regierung) gewählt. Die SVP verfügt damit über zwei Bundesräte, die CVP musste einen Sitz abgeben.
Die CVP ist durch Wirtschaftsministerin Doris Leuthard im Bundesrat vertreten. Die SP stellt Außenministerin Micheline Calmy-Rey, diesjährige Bundespräsidentin, sowie Verkehrs-, Energie- und Kommunikationsminister Moritz Leuenberger, die SVP Verteidigungsminister Samuel Schmid sowie Justiz- und Polizeiminister Blocher. Die FDP ist mit Finanzminister Hans-Rudolf Merz und Innenminister Pascal Couchepin im Bundesrat präsent.