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Die Babypause bringt oft auch einen finanziellen Engpass mit sich. Kredite mit dem "Baby-Plus" sollen helfen.

Foto: APA/dpa/Patrick Pleul
Frauen werden für Banken zu einer immer beliebteren Zielgruppe. Eigene Produkte und Beratung sollen Veranlagung auch für Frauen attraktiv machen. Jetzt gibt es auch Kredite für die Babypause.

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Frauen und Finanzen sind Themen, die bereits in den vergangenen Jahren immer wieder im Mittelpunkt der WSK-Bank gestanden sind. Das zum Volksbankensektor gehörende Wiener Spar- und Kreditinstitut hat etwa eine eigene Hotline (0800-10 11 12) für Frauen eingerichtet, um Frauen zu beraten, die in finanzielle Not geraten sind. Auch dem Thema Konsum- und Warenkredite wird viel Aufmerksamkeit geschenkt – etwa durch Beratungswochen.

Jetzt bietet die Bank einen eigenen Kredit nur für Frauen an: "Woman’s Choice" heißt das Produkt, das gar ein "Baby-Plus" bietet. "Das Baby-Plus-Paket soll für finanzielle Entlastung während der Babypause sorgen", erklärt WSK-Bankdirektorin Ilse Vigl. Denn für Frauen, die einen Kredit haben und dann in eine Babypause gehen, "können die laufenden Kreditzahlungen beim Ausbleiben des gewohnten Gehalts Schwierigkeiten bringen", ergänzt Vigl.

Ausleihungen sind begrenzt

Mit dem Woman’s Choice Kredit können maximal 25.000 Euro ausgeliehen werden. Die Laufzeit kann auf maximal zehn Jahre ausgedehnt werden. "Die Höhe der Zinsen richtet sich nach der Bonität der Kundinnen", sagt Vigl zum STANDARD. Der Spielraum geht von 6,5 Prozent bis zu 9,5 Prozent (Nominalzinssatz). Vergeben wird der Kredit an Frauen zwischen 20 und 40 Jahren – höchstes Eintrittsalter ist 40, maximales Endalter 50 Jahre. Das "Plus" für die Babypause besteht darin, dass die monatlichen Kreditraten während der Karenzzeit auf eine geringere Kontaktrate reduziert werden können. Diese ist je nach Kredithöhe und Kreditlaufzeit individuell vereinbar und beträgt mindestens 50 Euro. Während der Laufzeit können maximal zwei "Baby-Plus-Phasen" von jeweils zwei Jahren (also für zwei Kinder) in Anspruch genommen werden. "Damit bleiben Frauen bei ihrer Finanzplanung flexibel", sagt Vigl.

Im Falle des Ablebens kommt die Versicherung zum Tragen, und der gesamte ausstehende Saldo wird seitens der Versicherung bezahlt. Auch bei Arbeitsunfähigkeit deckt die Versicherung die reguläre Kreditrate, dies gilt für maximal 24 Monate. Bei Unfallinvalidität wird für die Zeit der Schwangerschaft und Karenz der gesamte ausstehende Saldo übernommen.

Einen "großen Ansturm" erwartet Vigl ob der neuen Produkte vorerst nicht. "Die Leute sind Krediten gegenüber einfach skeptisch."

Kreditgeschäft wird ausgebaut

Das Kreditgeschäft der WSK-Bank soll dennoch ausgebaut werden. Seit Oktober betreibt die WSK-Bank im zehnten Wiener Gemeindebezirk einen Kreditshop für die Vergabe von Konsumkrediten. 15 bis 20 Kunden werden dort pro Tag beraten und mit frischem Kapital ausgestattet, "was unsere Erwartungen übertroffen hat", erklärt Vigl. Im Durchschnitt werden 22.000 bis 30.000 Euro verborgt.

Im ersten Quartal 2008 soll ein weiterer Shop auf der Wiener Mariahilfer Straße eröffnet werden. In Planung ist auch ein Kreditshop in Wien-Meidling. Das Weihnachtsgeschäft ist laut Vigl bei der Kreditvergabe noch nicht spürbar, "weil die meisten Menschen Weihnachtsgeld bekommen und viele lieber ihr Konto überziehen." (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.12.2007)