Die ÖH Uni Wien und andere GegnerInnen versperrten den Burschenschaftern am Mittwoch bei einer Informationsveranstaltung den Weg.

Foto: derStandard.at/Oberndorfer

Die Polizei stellte sich zwischen die Demonstrierenden und die Burschenschafter.

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Die "Burschis", wie sie von GegnerInnen genannt werden, blieben nicht lange im Regen stehen und kehrten bald wieder um.

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Diesmal haben die DemonstrantInnen die Burschenschafter vor dem Hauptgebäude der Uni Wien erwischt. Ihr Ziel: Den Burschenschaftern den Eingang zu versperren. Denn jeden Mittwoch um 12 Uhr versammeln diese sich um den Siegfriedskopf im Arkadenhof – "Um zu zeigen, wie 'super' sie sind", ärgert sich Oona Kroisleitner von der ÖH Uni Wien.

Schon mehrmal hatten GegnerInnen vor der Uni auf sie gewartet, allerdings vergeblich ("Die Burschis kamen nicht"). Diesen Mittwoch erhielten die Demonstrierenden Verstärkung von der ÖH, die die Aktion als "Informationsveranstaltung" zum Thema Burschenschafter betitelte.

Kurzer "Krieg"

Während die DemonstrantInnen der ÖH und andere Studierendenbewegungen ihre Meinung per Megafon äußerten, verhielten sich die Burschenschafter ruhig. Für Ruhe sorgte die Polizei, die das Aufeinandertreffen überwachte. Nach 15 Minuten im Regen zogen die Burschenschafter kopfschüttelnd ab – zur Freude der GegnerInnen: "Ihr habt den Krieg verlor’n, ihr habt den Krieg verlor’n!"

Die ÖH hielt allerdings auch nicht viel länger durch. Nachdem Fanny Rasul, die Vorsitzende der ÖH Wien, Namen bekannter Burschenschafter über das Megafon aufzählte, wurden auch schon die Transparente eingepackt. Rasuls Motivation: "Wir wollen zeigen, dass Burschenschaften und anderen Sammelbecken von rechtem Gedankengut kein Platz gegeben werden darf."

Treffpunkt Siegfriedskopf

Dass sich nur wenige für die Aktion interessierten, führt Kroisleitner auf das schlechte Wetter zurück. "Im Jänner wird es wieder eine Infoveranstaltung geben – hoffentlich in der Aula und nicht draußen", so die Sprecherin.

Mit dem Rektorat habe man ebenfalls schon über die Burschenschafter gesprochen: "Die sagen nur, das war schon immer so und verweisen darauf, dass sie den Siegfriedskopf jetzt eh aus der Aula in den Arkadenhof übersiedelt haben." Bis zur nächsten offiziellen "Informationsveranstaltung" wollen die GegnerInnen wieder wöchentlich die Burschenschafter aufhalten. (Elisabeth Oberndorfer/derStandard.at, 13. Dezember 2007)