Werbung
Werbeausgaben überschreiten 2007 erstmals die Drei-Milliarden-Grenze
Bruttoausgaben stiegen um 8,2 Prozent - Größter Zuwachs für den Online-Bereich - Prognose für 2008 zwischen vier und 5,5 Prozent Wachstum - Krtik an Werbesteuer
Die Bruttoausgaben für Werbung überschreiten heuer
erstmals die Drei-Milliarden-Euro-Grenze. Mit einem Wachstum von 8,2
Prozent kann die heimische Werbebranche auf ein positives Jahr
zurückblicken, bilanzierten am Mittwoch Max Palla, Präsident des
Austrian Chapters der International Advertising Association (IAA),
und Josef Leitner, Chef von Focus Media Research. Der Werbeaufwand
pro Österreicher wird heuer mit 384 Euro berechnet - im Vorjahr lag
der Pro-Kopf-Betrag bei 355 Euro.
Die stärksten Werbeträger sind in diesem Jahr wieder die
Printmedien, die vom Werbekuchen mehr als 45 Prozent einstreichen -
die Tageszeitungen bilden dabei mit 22,6 Prozent den größte Sektor.
Einen leichten Rückgang mussten die Illustrierten und Magazine
hinnehmen, die von 10,8 auf 10,4 Prozent zurückfielen, sagte Leitner.
Größter Zuwachs für Online
Die zweitgrößte Branche am Werbemarkt ist das Fernsehen mit über
18 Prozent, wobei die Privatsender ihren Anteil erneut ausbauen
konnten. In Summe präsentiert sich das Fernsehen stabil. Die Radios
hätten mit einem Werbemarkt-Anteil von 5,2 Prozent ihren bisherigen
Tiefststand erreicht, seien aber im internationalen Vergleich immer
noch sehr stark am Werbemarkt vertreten, so Leitner. Den größten
prozentuellen Zuwachs legte der Onlinebereich hin, der sich von 1,3
Prozent im Vorjahr auf 2,1 Prozent steigerte.
Für 2008 erwartet die werbetreibende Wirtschaft ein Wachstum von
vier Prozent, die Agenturen rechnen mit 5,5 Prozent. Aufseiten der
Auftraggeber werden die größten Wachstumsraten bei Internet (6,1
Prozent), Direct Mailing (4,5 Prozent) und angesichts der EURO 2008
beim Sportsponsoring (3,7 Prozent) erwartet. Die Agenturen gehen
davon aus, dass das Internet im Jahr 2008 um 24,9 Prozent wächst,
gefolgt von Sportsponsoring (7,8 Prozent) und TV (6,4 Prozent).
Kritik an Werbesteuer
Palla kritisierte im Rahmen einer Pressekonferenz erneut den
mangelnden politischen Aktionismus in Sachen Abschaffung der
Werbesteuer. Über Lippenbekenntnisse seitens Politiker jeglicher
Couleur sei man hier noch nicht hinausgekommen, aber "auch wenn es
viele nicht mehr hören können, wir kämpfen weiter", so der
IAA-Präsident. Palla: "Das heißt im Klartext: Wiederum wurde die Medien-
und Werbebranche mit Zusagen eingelullt, die sich letztlich als
Seifenblasen herausgestellt haben. Wir werden aber die Bemühungen
nicht aufgeben und schon ab Jänner mit der Kampagne 'Werbesteuer -
schwer bescheuert' weiter darauf hinweisen, dass diese
Wirtschaftsbremse weg muss." (APA/red)