Die Kanalinsel Jersey war in den vergangenen Wochen durch die Turbulenzen rund um Meinl European Land oft in den Medien. Als Steuerparadies und damit als bevorzugter Sitz für Unternehmen wurde diese Insel ausgeschildert. Aber nicht nur Unternehmen, auch Hedgefonds sind immer auf der Suche nach Steueroasen. Domizile wie die Cayman Islands oder die Bermudas waren lange Zeit Profiteure der rasant wachsenden Hedgefonds-Industrie. Doch die europäischen Staaten holen auf. Mit novellierten rechtlichen Grundlagen gewinnen sie zunehmend an Attraktivität – damit der Wettkampf um die Gunst dieser Assetklasse eine neue Dynamik bekommt. Der Wirtschaftsjurist Rolf Majcen beschreibt in seinem Buch die neuen Domizile für Hedgefonds und macht damit einen Streifzug von Luxemburg über Österreich bis zu den etablierten Orten wie die bereits erwähnten Cayman Islands. Beschrieben werden jeweils die rechtlichen Grundlagen der einzelnen Länder. So war Frankreich beispielsweise eines der ersten europäischen Länder, das einen rechtlichen Rahmen für Hedgefonds geschaffen hat. In Summe werden dem Leser die Voraussetzungen von 25 Standorten nähergebracht, allerdings muss man schon ein Verständnis und eine Vorliebe für Gesetzestexte mitbringen, um die Details zu verstehen. (bpf, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.12.2007)