Wien - Polizisten des Kommissariats Brandstätte in der Wiener Innenstadt hätten handschriftlich "Bettler" in die Reisepässe von rumänischen Bettler geschrieben, berichtete die Stadtzeitung "Falter" in seiner aktuellen Ausgabe. Die Dokumente sollen jetzt im "Büro für besondere Ermittlungen" der Wiener Polizei liegen. Dabei handle es sich um einen Eintrag einer deutschen Polizeidienststelle mit dem dazugehörigen Stempel, entgegnete Peter Goldgruber, Leiter der sicherheits- und verkehrspolizeilichen Abteilung in Wien.Der Artikel berichtete von dem Schicksal rumänischer Bettler aus dem Dorf "Mihaesti". So hätte eine Frau an einem Tag für das Sitzen beim Stephansdom vier Strafmandate bekommen. "Die Bettler vor dem Stephansdom haben die Eigenheit, dass sie oft den Eingang verstellen", sagte Goldgruber. Dabei handle es sich um eine verbotene Form der Bettelei. Relativ wenige Bettler in Wien

Prinzipiell gebe es in Wien im Vergleich zu anderen Städten relativ wenig Bettler. Rigoros eingegriffen werde bei verbotenen Formen der Bettelei, wenn aufdringlich oder aggressiv vorgegangen oder organisiert gebettelt werde. Neben einer Anzeige erfolgt dann die Beschlagnahmung des erbettelnden Geldes.

"In Wien gibt es genug soziale Einrichtungen, man muss nicht betteln gehen", so Goldgruber. Die meisten Probleme habe man in der Bundeshauptstadt mit ausländischen Bettlern. Oft sei in ihren Heimatländern die Sozialhilfe niedriger als jener Betrag, den sie in Wien erbetteln. Von einem Anstieg in den vergangenen Jahren könne er nicht sprechen, stattdessen habe ein "Austausch" stattgefunden: "Früher hatten wir fast ausschließlich slowakische Bettler, die jetzt fast zur Gänze verschwunden sind". Jetzt kämen sie vor allem aus Rumänien. Bettler mit Kindern verstärkt kontrolliert Die Wiener Polizei habe das Problem "konsequent im Auge", bekräftige Goldgruber. Geprüft werden auch ruhig sitzende Bettler, wenn sie Kinder dabei hätten. Wenn der Verdacht bestehe, dass diese vernachlässigt würden, weil sie lange am kalten Boden sitzen oder nichts zu essen bekommen würden, werde das Jugendamt informiert. Einen Anstieg von bettelnden Kindern stelle Goldgruber nicht fest. Im Moment gebe es einen Trend zu kleinen Tieren. Die Bettler würden auf diese Weise versuchen, in "irgendeiner Form das Mitleid zu erregen". (APA)