Es hat gedauert. Damit ist nicht nur gemeint, dass es zwölf Jahre brauchte, bis der ORF die Diskussionsrunde „Club 2“ wiederaufnahm, sondern dass es nun, da die erste und bislang beste Diskussionsplattform des ORF in neuen Sitzmöbeln Wiederauferstehung feiert, immer noch ein breiter Weg ist, bis es um elf Uhr Abends endlich losgeht. Aber man soll nicht meckern. Je später der Abend, desto schöner die Gäste.

Dazu gaben sich die Verantwortlichen sogar subtil bei der Auswahl des Moderators des ersten neuen Clubs in Person von Rudolf Nagiller, der schon originale Clubs geleitet hatte. Nagillers Gastgeberrolle beim Thema „Die Meinungsfabriken“ ließ sich als Versuch eines Brückenschlags von früher ins heute deuten. Eine gewisse freudige Erregung war den Teilnehmern anzumerken, und nach einem Rückblick auf den alten Club sowie einem Intro, das Aufbruchsstimmung vermitteln sollte, ging es endlich los: Marlene Streeruwitz, Medienphilosoph Frank Hartmann, FM4-Internet-Redakteur Robert Glashütter, Eva Dichand, Schwiegertochter und Herausgeberin des Wiener Gratisblattes Heute sowie Medienunternehmer Michael Grabner untersuchten den Einfluss der Medien auf unser Denken.

Ein erster Schritt in Richtung eines „Denken gegen den Mainstream“, wie Lorenz Gallmetzer in einer kleinen „Kampfrede“ zur Eröffnung meinte. Dieser Schritt begann etwas wackelig (Streeruwitz!!!) , wurde langsam selbstbewusster. Wie’s weiter geht? Mit Etta James: „Only time will tell!“ (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 13.12.2007)