Wien - Der "Bundestrojaner" hat es bei der Wahl zum "Wort des Jahres 2007" an die Spitze geschafft. Internet-User und eine Fach-Jury wählten den Ausdruck unter zehn Vorschlägen.

"Komasaufen" wurde zum Unwort des Jahres gekürt, so das Ergebnis der Abstimmung, die unter Leitung von Rudolf Muhr vom Institut für Germanistik der Uni Graz in Kooperation mit der APA durchgeführt wurde.

"Bundestrojaner"

Der Ausdruck "Bundestrojaner" verweise in "knapper Form und zugleich auf pointierte Weise auf aktuelle Entwicklungen", die "höchst umstritten" seien, so das einstimmige Urteil der Jury. Knapp hinter dem Sieger-Wort des Jahres landeten die Begriffe "gruscheln" und "Raucheroase".

"gruscheln"

Beim ersten Ausdruck handelt es sich um eine Zusammensetzung aus den Wörtern grüßen und kuscheln, die im Rahmen einer Studenten-Onlineplattform als Zeichen für "freundliche Kontaktaufnahme" entstanden ist. Dies verweise auf neue Formen der Beziehungsstiftung durch das Internet.

"Raucheroase"

Die "Raucheroase" wiederum sei eine "wunderbar widersprüchliche" Aussage, die ein "Refugium aus sauberer Luft" mit Zigarettenqualm und Einschränkungen beim Tabakkonsum verbinde.

"Komasaufen"

"Komasaufen" als Ausdruck der Skandalisierung einer negativen gesellschaftlichen und sozialen Entwicklung wurde zum Unwort gekürt. Es trage zur Stigmatisierung der Opfer bei, so das Urteil der Jury. Auch die Ausdrücke "gendern" und "Kindergeldsünder" zählen zu den Unwörtern des Jahres.

Als Spruch des Jahres wurde ein Zitat gewählt: "The world in Vorarlberg is too small", das in einem Schreiben an den britischen Finanzminister Alistair Darling auftauchte und von Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach (BZÖ)wiedergegeben wurde. (APA)