Wien - Durchblick mit Risiken: Zehn von 17 Scheibenfrostschutzmitteln, die vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) getestet wurden, halten, was sie versprechen. Bei den sieben anderen gab es einiges zu bemängeln. Der angegebene Gefrierpunkt stimmte nicht, vier der Produkte enthielten mit Methanol oder Dichlormethan Substanzen, die in Frostschutzmitteln nichts verloren haben, wie VKI-Geschäftsführer Franz Floss am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien sagte.

Der VKI untersuchte die Produkte in Kooperation mit dem Umweltministerium und dem Umweltbundesamt unter anderem auf die Einhaltung des Gefrierpunkts sowie den Gehalt an Methanol und chlorierten Kohlenwasserstoffen. Die Scheibenfrostschutzmittel wurden - gebrauchsfertig verdünnt oder als Konzentrat - in Bau- und Supermärkten sowie im Autozubehörhandel gekauft.

Überrascht waren die Tester davon, dass vier der Produkte Methanol enthielten, und zwar mehr als 50 Milligramm pro Liter. Negativer Spitzenreiter mit 5.400 Milligramm pro Liter war "berachemie", obwohl das Mittel laut Verpackung "Methanol frei" sein sollte. Üblicherweise enthalten die Mittel Ethanol, um den Gefrierpunkt zu senken. Methanol ist, wie VKI-Projektleiter Konrad Brunnhuber erläuterte, die erste Fraktion des Alkohols. "Früher sagte man Fusel dazu." Das Einatmen kann zu Kopfschmerzen führen, bei Konsum größerer Mengen droht Erblindung.

In einem Produkt fanden die Tester neben Methanol auch Dichlormethan, einen chlorierten Kohlenwasserstoff. Die Marke "5plus" enthielt laut VKI pro Liter 6,8 Milligramm der Substanz, die in Verdacht steht, krebserregend zu sein. (APA)